Bürgerinitiative gegen Sonnenwand (2)

Ja Andy, nachdem die zehn Beispielmodule an der Wand standen habe ich für die Verwaltung der Stadt, den Magistrat der Stadt und den Stadtverordneten in getrennten Veranstaltungen das Projekt vorgestellt. Alle waren auf meiner Seite. Aber aufgrund des Zeitungsartikels fanden sich die ersten kritischen Stimmen von den “Anwohnern” oder Interessenten die einen Bauplatz kaufen wollten. Lustigerweise kam ein älteres Ehepaar aus Biblis (Atomkraftwerk) und wollten sich in Bürstadt einen Bauplatz kaufen. Das AKW hat die nicht gestört aber die Solarwand… Inzwischen haben die “Alten” aber Abstand von einem Grundstück genommen. Ich meine wir brauchen auch nicht jeden in Bürstadt aufzunehmen…::): Schließlich sind wir die “Solar Metropole im hessischen Ried”!

Lageskizze der Photovoltaikanlage an der Lärmschutzwand

Im Zeitungsartikel hat die Stadt berichtet, daß wir (die Investoren) bereit wären entlang der Lärmschutzwand auf einem 16 m breiten und ca. 500 langen Grünstreifen einen Solarlehrpfad in Form von Kinderspielgeräten aufbauen wollten. Dies sollte anstelle einer Pacht von uns gezahlt werden. Ausserdem sollte in der Mitte der 16 Meter ein Weg für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Für die Mütter der spielenden Kinder sollten Ruhebänke aufgestellt werden. Ausserdem wurde ich in dem Artikel zitiert, daß ich Besucher der weltgrößten Photovoltaikanlage gerne auch die 500m lange Photovoltaikwand zeigen wollte.

Aus diesen Informationen entstanden die ersten “Gegenargumente” wie z.B. wir wollen kein Kindergeschrei vor unserem Haus und wir wollen kein Solartourismus. Diese “Argumente” sind jedoch nur in Gesprächen an der Lärmschutzwand gefallen.

Die Zeit verging und nach mehr als zwei Monaten warten forderte ich eher zufällig in einem Pressegespräch eine Entscheidung der Kommunalpolitik bezüglich der Sonnenwand. In dem Zeitungsartikel kamen dann erstmals die Gegenargumente wie Lichtreflektion, Lärm soll aus dem Baugebiet ”zurückgeworfen” werden und die Besichtigungen sollen für “Unruhe” sorgen. Auch von einem gepflasterten Steinwall wurde berichtet… Aber drei Tage später platzte die Bombe.

Dem Südhessen Morgen (SHM = eine der Zeitungen in Bürstadt) wurde anonym ein Brief zugespielt in dem bereits am 11.12.2006 beim Magistrat der Stadt Bürstadt von Frau Erna Schöcker der stadteigenen Bauland GmbH (BGE) angedroht wurde: “Sollte diese Anlage geplant und gebaut werden, sehen wir uns gezwungen, die Wertminderung des oben geannnten Grundstücks bei der BGE einzuklagen”. Dies veröffentlichte der SHM, denn Frau Schöcker war zu diesem Zeitpunkt für die CDU die Vorsitzende des

UMWELTAUSSCHUSSES!

Jetzt war klar warum es keine Entscheidung gab. Die CDU hat in Bürstadt die politische Mehrheit und Familie Schöcker war in der Partei aktiv… Für mich war nicht verständlich, warum Frau Schöcker die jederzeit die Möglichkeit gehabt hätte aufgrund ihres Amtes öffentlich Stellung zu nehmen, statt dessen den Weg der nicht öffentlichen Drohung gegenüber der Stadt gewählt hat.

Ab diesem Zeitpunkt ging die Post ab.

Bei der folgenden öffentlichen Besichtigung der Solarwand durch den Bauauschuß zeigten sich erstmal die “Gegner” öffentlich. Herr Schöcker verlangte Schadensersatz wenn die Photovoltaikanlage gebaut wird für die Wertminderung ihres Grundstückes. Hier fiel erstmals das Wort “Siliziumungetüm:irre: . Die Reflexionen des Sonnenlichtes würden die “Wohnqualität erheblich mindern“. Bereits bei dieser Veranstaltung ermutigte mich die konsequente Botschafter “aller” anwesenden Politiker, daß sie den Einwendungen der Gegner nicht folgen können.

Einer der Emotionalen Höhepunkte war der Info-Abend für Anwohner. Es waren ca. 40 Anwohner (70 Häuser ist das Baugebiet groß) in das Rathaus gekommen. Armin Hambrecht informierte über die PV-Anlage aber dies interessierte nur wenige.

“Kein Gutachter wird uns dazu bringen, daß uns die Sache genehm ist” so war die Einstellung.

“Das ist kein schöner Anblick wenn ich jeden Tag auf dieses Ding schauen muß”.

“Wir sind für Solarenergie, aber es muß doch nicht an dieser Stelle sein”.

“Wir wollen eine grüne Oase und keine Siliziumwüste”.

“Solche Industrieanlagen gehöhren ins Industriegebiet”.

“Ich würde mir lieber die nackte Steinwand anschauen als diese Solarmodule”.

“Unter diesen Bedingungen hätte ich das Grundstück nie gekauft”.

Ich wurde einfach “höhnisch ausgelacht” als ich das Wort Klimawandel benutzte.

Richtig aufgerichtet hat mich am nächsten Tag der Kommentar in der Bürstädter Zeitung. Solche Zustimmung während eines Projekte sind mir ungeheuer wichtig da die “negativen Energien” mich sehr tief nach unten ziehenKommentar zur Bürgerinitiative gegen Photovoltaik Damit möchte ich es heute mal belassen. Heut ist nicht aller Tage – ich schreib wieder keine Frage…

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