BP Solar und ich wir lieben uns nicht

Nachdem ich die Projekt Voraussetzungen beschrieben habe möchte ich die Bauzeit überfliegen. Kaum hatten wir die ersten Module auf der Baustelle kamen auch schon die Probleme. Es war meines erachtens noch 2003 als die Monteure von Ralos während der Montage ein brodeln und zischen hörten. Ein Modul das gerade verlegt worden war hatte seinen Geist aufgegeben. Es war für alle unfassbar aber das Modul war verschmort. Der Vorfall wurde an BP Solar gemeldet und ca. zwei LkW voll mit Modulen wurden vom Dach wieder abgebaut und BP übergeben um die Ursache zu ermitteln.

Es dauerte ca. 2 Monate bis die nächste Lieferung von Modulen kam. Von BP Solar kam nie eine Erklärung was geschehen war. Heute wissen wir, daß dies ein Modul gewesen sein muss bei dem der Busbar zu scharfe Kanten hatte und bei Erwärmung in die Rückseitenfolie schnitt. Dies war ein Grund für die spätere Rückrufaktion der 5er Serie.

Ab diesem Zeitpunkt gelang es BP nicht mehr eine geordnete Belieferung der Bürstädter Weltrekordanlage zu gewährleisten. Wir schlichen so nach und nach an die 5 MW Grenze und hatten nach 22 Monaten Bauzeit endlich die Anlage komplett.

Bei meinem Abschlußfest „Fiesta del Sol“ im Mai 2005 hatte es BP Solar nicht einmal nötig dabeizusein. Geschweige denn das Fest finanziell zu unterstützen. Trotzdem gelang es mir ein zweitägiges Fest mit allem drum und dran zu organisieren.

Bereits im August 2006 wurde in der Photon ein Bericht über brennende BP Module durch die Anschlußdose publik. In diesem Bericht äußerte sich Bernd Dussel (Geschäftsführer activ solar) bereits mit den Worten: „BP verdrängt das Problem schlicht“.

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Eine Ausgabe später im September 2006 erneut ein Artikel in der Photon. Diesmal rät BP zum vorsorglichen abschalten.
Günter Schölzl einer der Geschäftsführer von Ralos benennt die Probleme. Es sind von der 2er bis zur 5er Serie alle Module betroffen. Danach beschreibt er noch den Vorgang von 2003.

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BP Solar leitet eine weltweite Rückrufaktion ein. Auch die Bürstädter Anlage wird im ersten Step komplett vom Netz genommen. Nach eingehender Untersuchung durch BP Solar wird Dachabschnitt 3 und 4 mit den Modulen der 7er Serie wieder an das Netz genommen.
Bauabschnitt 1 und 2 bleiben abgeschaltet. BP Solar zahlt seit dieser Zeit für die abgeschaltete Anlage den Ertragsausfall!

In 2008 werden endlich die Module von BP der 5er Serie angefordert und werden vom Dach demontiert und BP Solar übergeben. Von den acht Sheddächern konnten nur zwei Dächer vor dem Wintereinbruch 2008 wieder mit den überarbeiteten Modulen belegt werden. Die restlichen 6 Sheddächern wurden mit Folien abgedeckt damit kein Regenwasser in das Gebäude eindringen kann. Dies geschah obwohl BP Solar einen Austausch der Module bereits 10/2008 abgeschlossen haben wollte.

In der Dezember Ausgabe 2008 bejubelt Photon die tolle Austauschaktion von BP Solar. Auf meinen Anruf hin bei Photon gab man kleinlaut zu von den noch nicht getauschten Modulen bei Großanlagen zu wissen.
Ja da sag ich nur: „was Ganzseitige Anzeigen alles bewirken können“. 🙂
Gottseidank hab ich keine Werbung auf meinem Blog. Jedenfalls keine bezahlte. 🙂
Photon 2008 12 BP Solar Rückruf S. 1

Photon 2008 12 BP Soalr Rückruf S. 2

Photon 2008 12 BP Solar Rückruf S. 3

BP Solar hat mächtig aufgetragen wie toll die Austauschaktion gemanagt wurde.
Am 22.6.2009 wäre es so weit gewesen. Wir wollten die überarbeiteten Module der 5er Serie wieder auf das Dach bringen.

Aber am 21.6.2009 um die Mittagszeit brannte es auf dem Dach. Es brannte das Dach mit den Modulen der 7er Serie.
Was „mein“ Dach aber auch alles ertragen muss…

Nein, BP Solar und ich wir lieben uns nicht.

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