Sitzblockade in Harlingen

Ich war bei der Sitzblockade in Harlingen dabei. Mit mehr als 5.000 Menschen saß ich auf der Schiene. Ich hab sogar mein eigenes Stück Schiene fotografiert.

Mein Stück Schiene

Aber der Reihe nach.
Nach einem ausgiebigen Erholungsschlaf nach der Demo in Dannenberg hab ich mich auf den Weg nach Hitzacker zum Camp gemacht. Ich hatte erfahren, daß ich dort “alte Bekannte” treffen würde. Die sind bei der Gruppe Widersetzen gut aufgenommen worden und waren schon auf dem Weg zu den Gleisen. In Hitzacker hab ich mir das schicke Camp angeschaut.

Von dort aus musste ich meinen Sonnenflüsterer Smart leider stehen lassen weil die Polizei in Hitzacker die Kreuzung blockierte. Nach gut einer Stunde Fußmarsch kam ich an den Schienen in Harlingen an. Die “alten Bekannten” saßen dort schon auf den Schienen. :-)

Allerdings erschreckte mich der erste Blick auf die Gleise mächtig.
Ob das Pferd das wollte?

Was soll denn die Drohung mit der Reiterstaffel? Hätten die armen Pferde die hunderte Sitzblockierer niedertrampeln sollen? Da bei der Erstürmung mit Knüppeln und Pfefferspray hantiert wurde sind die Pferde direkt an den Blockierern meines erachtens unverantwortlich. Aber na ja die Reiter mußten wohl zeigen wie toll Sie sind. Irgendwann hat der Polizei- und Pferdeflüsterer gesagt sie sollen sich vom Acker machen.

Den “alten Bekannten” ging es hervorragend die hatten schließlich von Widersetzen weiche Strohsäcke zum sitzen.

Ei we hockt denn da?

Später wurden Sitzplätze verkauft denn für jeden der 5.000 Blockierer haben die Schienen leider nicht gereicht. Dafür gab es immer wieder die tollsten Dinge zum Essen. Warme Suppe, Waffeln, Kuchen, Kekse, heißen Tee und Bananen sind nur ein Ausschnitt aus dem was mir in den Weg gekommen ist. Die Polizei hatte dagegen Versorgungsprobleme. Die armen! Warum holen sie aber auch so viele ins Wendland wenn sie nicht in der Lage sind für deren Verpflegung zu sorgen?

Harlinger Invasion

Unmusikalisch waren die Polizisten auch noch. Denn als unsere Musikkapelle angerutscht kamen zuckte keiner der Polizisten noch nicht einmal mit den Fußspitzen!

Die Musi kommt!

Den SitzblockiererInnen aber heizte die Blaskapelle mächtig ein. Da ging der Schotter ab!

Die geniale Blasmusikkapelle in Harlingen

Da war es kein Wunder dass die Seelsorger sich hauptsächlich um die Polizei kümmern mußte.

Seelsorger und Musik in Harlingen

Die Gleisblockierer jedenfalls hatten eine Bombenstimmung. Dank den vielen fahruntüchtigen Traktoren im Wendland war es der Polizei unmöglich Ordnungsgemäß zu räumen. Die waren ja auch so geschwächt aufgrund fehlender Lebensmittel…

Erst nach einem “runden Tisch” einigte sich die Einsatzleitung, die Seelsorger als Vermittler mit dem Sprecherrat der Sitzblockierer zu einer Räumung. Ohne die Zustimmung der DemonstrantInnen wäre diese Räumung unmöglich gewesen. Dies sollten sich die Castorverschieber auch mal hinter die Ohren schreiben. Wir entscheiden ob die Castoren durchkommen. Wir die vielen, vielen friedlichen Freunde der Dezentralen Energien. Beim nächsten mal werden wir noch mehr Menschen sein und dann bauen wir noch eine Kegelbahn auf. :-)

Bei mir waren allerdings auch nach 12 Stunden Schienenblockade die morschen Knochen am Ende. Ich hab mich auf den 90 minütigen Heimmarsch gemacht. Schließlich wollte ich mich auch noch am dritten Tag (Montags) dem Castor entgegenstellen. Auf dem Heimweg hab ich mir geschworen nie wieder meine Taschenlampe zu vergessen!

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