Stromhaushalt am sonnigen Sonntag 9.3.2014

Auf den Wunsch meines „Energiesparmeister“ Freundes aus der Kloster-Stadt Lorsch möchte ich die Stromflüsse in meinem Privat Haus vom Sonntag aufzeigen. Wobei ich voraus schicken möchte dass ich diese Blogbeiträge nicht all zu oft machen möchte. Es geht mir auf den Keks wenn dann schlaue Sprüche kommen, ich hätte ja eine halbe Stunde früher die Wäsche einschalten können oder dass ich noch eine weitere Investition (z.B. LED-Lampe, Stehlampe austauschen, weniger Duschen etc.) machen soll oder Einschränkungen irgendeiner Art zur Weltenrettung vornehmen sollte. Ich stehe dazu, dass ich mir Komfort leiste und lasse mir von Niemanden reinreden wo ich Energie einsetze. Wenn ich alle meine ökologischen Kraftwerke (Sonne + Wind) zusammenzähle wandle ich mehr Strom um wie ich/wir Energie verbrauchen. Ich befinde mich damit im vorderen Verbrauchs Bereich der Menschen. Damit muss gut sein! Also spart euch besserwisserische Kommentare ich lebe in diesem Haus und werde einen Teufel tun nur noch auf Energetische Optimierungen zu blicken. Außerdem werdet ihr sehen ich lege schon genug „privates“ offen. Dies ist auch der Unterschied zu der partiellen Veröffentlichung wie sie Tobias macht. Tobias zeigt in seinem Blog die einzelnen Möglichkeiten sehr detailliert (sehr empfehlenswert!) auf.

Ich habe den Tagesverlauf wie er am Sonntag den 9.3.2014 sich in meinem Haus abspielte und wie die Statistik der „Sonnenbatterie“ es hergibt eingebunden.

2014 03 11 Kommentierung

Bei Punkt 1 (ca. 7 Uhr) erkennt man selbst wenn die Familie noch im Bett liegt produziert die PV Anlage schon Strom der die Batterie füllt! Die Grüne Linie zeigt an wieviel Energie in die Batterie eingelagert wird.

Bei Punkt 2 (ca. 9 Uhr) sieht man wir sind so lange im Bett geblieben bis die Photovoltaikanlage in der Lage war den Strom für die Kaffeemaschine und den Induktionsherd für die weichgekochten Eier zu liefern. Die Gelbe Linie zeigt die Stromproduktion an!

Bei Punkt 3 (kurz vor 10 Uhr) war es so weit die unsinnige 70% Regelung der ehemaligen schwarz/gelben Bundesregierung schlägt zu und meine Investition in ein Kraftwerk wird gesetzlich gekappt. Ich regele sauber gewonnen Solarstrom ab. Vielen Dank an dieser Stelle an Philipp Rösler und Peter Altmaier. Euch soll der Blitz beim Sch… treffen!

Bei Punkt 4 (10-12 Uhr) sieht man dass die Grüne Linie auf null abgesunken ist. Dies bedeutet mein Stromspeicher (4,6 kWh) war gefüllt. Der Blauen Linie kann entnommen werden, dass mein Sonnenschein (Silke) die Wäsche gebügelt hat! Wir bügeln also mit Sonnenenergie! Jetzt kommt der Siggi (Sigmar Gabriel) ins Spiel. Er möchte, dass ich für diesen selbst erzeugten und verbrauchten Strom EEG Umlage zahlen soll. (Wenn ich den erwische „bügel“ ich ihn auch!!!) Konkret geht es um die Differenz der aktuellen EEG Umlage (in 2014 6,… Cent) und der EEG Umlage von 2013 die 5,3 Cent betrug. Wobei ich nicht betroffen sein soll weil es eine Bagatellgrenze bis 10 kWp geben soll und meine Anlage 8,88 kWp hat…

Am Punkt 5 (nach 17 Uhr) ist die Sonne nicht mehr ausreichend (Sonnenuntergang war ja 18:47 Uhr) zur Stromproduktion. Die Batterie kann auch diese Spitzenverbräuche nicht liefern und ich kaufe Strom! Ich kaufe den Strom aus dem Netz zurück den ich z.B. zwischen 14 und 16 Uhr ins Netz geliefert habe! (Wir waren nachmittags außer Haus!) Ich erhalte für jede eingespeiste Kilowattstunde 18,73 Cent (plus MWSt.) für die Kilowattstunde die ich um 19 Uhr kaufe darf ich 27 Cent bezahlen. Danke liebe Politik aber ehrlich gesagt ihr habt einen Schaden! Ich sage gleiche Ware gleicher Preis! Deshalb auch hier wieder meine uralt Forderung (könnte im EEG 2.0 berücksichtigt werden!) nach dem rücklaufenden Zähler.

Am Punkt 6 sieht man die Rote Linie die den entnommenen Strom aus der Batterie aufzeigt. Was auf der Grafik nicht zu erkennen ist, die Stromentnahme war bis 24 Uhr aus der Batterie gewährleistet.

Nach der Grafik hier noch die Tagesstatistik für mein Häuslein.
2014 03 11 Statistik

Wir haben also mehr als 11 kWh Strom verbraucht!Davon musste ich immer noch 2,9 kWh vom Energieversorger kaufen.
Produziert hat meine PV Anlage mehr als 48 kWh (ich habe also drei Nachbarn mit Strom versorgt…)
Ich weiß damit bin ich nicht der Energiesparmeister aber der Sonnenflüsterer bleibe ich!

2 Gedanken zu „Stromhaushalt am sonnigen Sonntag 9.3.2014

  1. Tobias Bucher

    Hallo Erhard,
    viele Dank für Deine sehr ausführliche Beschreibung. Ich finde es echt super, dass Du Dir so viel Mühe machst. Ich plane selbst – im nächsten Step nach meinem E-Auto-kauf – eine weitere PV-Anlage mit Batteriespeicher zum Laden meines Twizy’s und für den Haushaltsstrom. Wichtig ist dann die Dauerleistung des Wechselrichters. Mein Twizy benötigt 2.5 kW und die Spülmaschine bis zu 3,6 kW. Im übrigen bin ich der Meinung wenn ich/Du meinen/Deinen Strom selbst erzeuge brauche ich/Du keinen Strom zu sparen. Deiner Idee vom Stromsparbuch, rücklaufenden Zähler oder soviel wie ich einspeise kann ich auch wieder aus dem Stromnetz beziehen stimme ich zu. Das sollte unser Ziel sein.

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  2. Rainer

    Hallo Erhard,

    Schön, das auch bei Dir die Sonne kräftig schien bei 8,8 kWp also 48,4 kWh „Ertrag“.

    Meine „Erträge“ fallen unterschiedlich aus – am Zähler 43 kWh (Stand minus Vortagsstand) meine SMA-Mail sagt 45,166 kWh, Sunny Portal meldet für den Sonntag 45,17 kWh. Nun mein Peak beträgt 10,940 kW. Dabei gibt es drei unterschiedliche Modulflächen (Anstellwinkel und Ein- bzw. Aufbauort).

    Was mir absolut nicht gefällt, es fehlt ein Gerät, welches ständig sämtliche Werte akkurat, permanent und „verwertbar“ aufzeichnet. Am besten auf einem meiner PC und das über mein hausinternes Netzwerk. Die mitgelieferte Kiste „Sunny WebBox“ leistet das nicht. Ist völlig abstinent was LAN-Verbindungen in das eigene Netzwerk angeht. Stattdessen meldet das Ding alles über den Router an den SMA-Server und ich bekomme die Daten als E-Mail ca. 24h später.

    Weder an den beiden Zählern (zusammen 4 Werte) noch am Wechselrichter ist es möglich die Daten „abzugreifen“ um sie entweder für eine geeignete Steuerung zu nutzen oder wenigstens direkt und nur für mich aufzuzeichnen. Dank „modernster kundenfreundlicher Technik“ ist es mir gelungen täglich und „händisch“ um etwa die selbe Zeit aufzuzeichnen. So weiß ich, es wird eben nicht jedes Watt dem Eigenverbrauch zugeführt ! Keine „Instanz“ die bei Überschuss Geräte zuschaltet, welche gerade selbst und eher zufällig keinen Bedarf haben.

    Mir liegt absolut nix an irgendwelchen „Loggern“ mit quieschebunten aber nutzlosen Anzeigen glänzen und Triumpf der Technik, über Funk Steckdosen etwas ein und ausschalten. Wenn es da wenigsten Relaisschnittstellen gäbe, welche per Schütz oder besser über zwischengeschaltete SPS meine Geräte schalten. Um möglichst keinen Bezugsstrom an Tagen zu haben, welche reichlich Überschuss produzieren. SMA jedenfalls biete nix an – was sehr enttäuschend ist. Klar, nur eine Batterie für Speicherzwecke, deckt in den Sommermonaten auch die „dunklen Stunden“ ab. Aber ohne Kontrolle die ich ausüben möchte, lohnt es nicht eine sehr teure Batterie einzubinden. Soweit mein Unmut.

    Was die Nutzung von selbst erzeugtem PV-Strom angeht, alles was ich da selbst verbrate, ist in der „Bilanz“ immer Null. Keine verbrannten fossilen oder atomare „Brennstoffe“ = keine Änderung. Ob die Sonne nun meine Hütte außen aufheizt, oder ob ich drinnen PV-Strom werkeln lasse, ist für die Umwelt ohne negative Wirkung. An (mehreren) Dunklen Orten in meiner Hütte werkelt permanent jeweils eine LED (weil deren Lebenszeit so schön lang ist). Meine Hauskommunikation (TV, PC, FritzBox, Switch usw.) versorgt sich auch „vom Dach“. Backofen, Herd usw. ebenso – jedenfalls zu den „sonnenüblichen Zeiten“. Soviel zu der „Kritik“ am Eigenbedarf der vom eigene Dach kommt. Ob ich nun mein Fahrrad schiebe oder darauf fahre oder ob es einfach nur herumsteht – wer will mir das vorschreiben ?

    Nun zu dem Bezugsstrom – wie schon angedeutet heize ich u.a. damit meine Bude – hier gehe ich den Weg, den ich nur jedem empfehlen kann, ich beziehe ab „sofort“ (wenn die das endlich hinkriegen) nur noch „Naturstrom“ – also was Wind, Wasser und „Sonstige EE“ so hergeben. Da der Stromfluss mit dem Geldfluss < kaum etwas zu tun haben, Thorsten Zoerner kann das näher erläutern, bin ich mir sicher, das ist ein gangbarer Weg die EE zu stärken.

    Ach ja Heizen mit Strom igitigit – jeder der stattdessen irgendetwas verbrennt, erzeugt die Nebenwirkung „direkt vor Ort“. Bei mir fließt jedes Watt in die Heizung – solarthermische Anlagen können das nur unzulänglich und mit vergleichsweise großem Anlagenaufwand. „Solare Plusenergie“ die sonst „nur“ ins Ortsnetz abgeht, kann jeder auch seiner Heizung zuführen. Wer nun den Taschenrechner schwingt und Gas- oder Heizölpreise vergleicht, hat nicht so recht begriffen, neben dem el. Strom muss auch die „Primärenergie“ auf „erneuerbar“ umgeschaltet werden.

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