Energetische Amortisationszeit

ralosHistory 19.7.2008

Wann hat die Photovoltaikanlage die Energie produziert wie für die Herstellung der Anlage notwendig war?
Oft wird mir auf Veranstaltungen vorgehalten dies wäre nie der Fall. Photovoltaikanlagen bräuchten zur Herstellung mehr Energie wie sie jemals produzieren. Dies mag zu Beginn bei der Herstellung der ersten Solarzellen für die Raumfahrt richtig gewesen sein. Heute sind die Zellen weitaus effektiver und produzieren in 30 Jahren ca. die achtfache Energie wie zur Herstellung, Betrieb, Entsorgung und Recycling notwendig ist.
Natürlich wirken sich die unterschiedlichen Zellen auf die Rücklaufzeit aus da jeder der Zellen ein anderes Produktionsverfahren hat.  Ich habe eine Statistik aus der Sonnenenergie 7/8-2008 deren Daten-Quellen vom amerikanischen Forschungsinstitut NREL von 2006 und aus Forschungsergebnissen des SENSE- Projektes der Uni Stuttgart stammen anzubieten.
Energetische Amortisation

Es ist klar zu erkennen, dass die hochwertigeren Zellen auch einen Energieintensiveren Herstellungsprozeß verwenden. Genau an dieser Stelle kann in der Produktion zu Optimierungen angesetzt werden. Auffällig ist bei polykristallinen Zellen, dass in Südeuropa die Rücklaufzeit sich nicht so stark reduziert wie bei polykristallinen Zellen. Ob dies auf schlechtere Produktion aufgrund erhitzter Zellen zurückzuführen ist konnte ich leider nicht recherchieren. Auf jeden Fall gehen die Institute in den nächsten vier bis fünf Jahren von einer Halbierung der Amortisationszeiten aus.
Energetische Amortisation 2

Wir werden Amortisationszeiten von unter einem Jahr in Südeuropa erleben. Diese Photovoltaikanlagen werden mindestens die 20-fache Energie erzeugen wie zur Herstellung, Betrieb, Entsorgung und Recycling notwendig ist.

Photovoltaik ist die Energiequelle der Zukunft.

Ein Gedanke zu „Energetische Amortisationszeit

  1. Rainer

    Ein geradezu „uraltes Streitthema“ der „EROI “ (englisch Energy Returned on Energy Invested) oder in unserer Muttersprache der „Erntefaktor“

    Da wird manipuliert, das es eine „wahre Freude“ ist ! Damit EE ganz blöd aussehen soll, wird in diversen (wohl eher perversen) Tabellen flugs nur gerechnet was der spätere Output eines Kraftwerks so leistet, als Teiler des energetischen Aufwands zum Bau der betreffenden Anlage genutzt. Was dann zu den tollen Ergebnissen führt :

    Druckwasserreaktor, Erntefaktor 75 bis 106 (je nach Art der Anreicherung) – energetische Amortisationszeit = 2 Monate
    Braunkohle – im Tagebau, Erntefaktor 31 – energetische Amortisationszeit = 2 Monate

    dagegen :

    PV Poly-Silizium, Dachinstallation, Süddeutschland, Erntefaktor 4,0 – energetische Amortisationszeit = 6 Jahre (ein Wert aus der „PV-Pionierzeit“)
    WKA 2,3 MW, dt. Küste, Erntefaktor 51 – energetische Amortisationszeit = 4,7 Monate

    dazu im selben WIKI :
    Teilweise wird für fossile Kraftwerke definitionsgemäß neben dem energetischen Aufwand für die Errichtung und Betrieb des Kraftwerks auch der eingesetzte Brennstoff mit in die Rechnung einbezogen, da dieser zur Stromerzeugung unwiderruflich verbrannt wird. Dadurch haben fossile Kraftwerke immer einen Erntefaktor kleiner Eins. Erneuerbare Energien können als einzige Kraftwerkstypen Erntefaktoren größer Eins haben, da deren Energiequellen wie etwa Wind, Wasser oder Sonne nach menschlichem Ermessen nicht endlich sind bzw. sich bei nachhaltiger Nutzung (etwa von Waldbeständen) regenerieren. Ein Vergleich zwischen fossilen und nicht-fossilen Kraftwerken ist aber nach dieser Definition jedoch nicht mehr möglich, da sie für beide Kraftwerkstypen unterschiedlich ist.

    Normalerweise wird in der Fachliteratur der Brennstoff bei der Berechnung des Erntefaktors nicht berücksichtigt und nur die zu Bau und Wartung benötigte Energie mit der produzierten Energie verglichen. Dadurch können verschiedene Anlagenformen unabhängig vom Brennstoff, ob nuklear oder solar, miteinander verglichen werden. ZITATENDE

    Letzteres ist besonders irreführend, täuscht es doch darüber hinweg, der so ermittelte theoretische EROI ist schlicht falsch und hat mit dem EROI der Praxis nicht einmal die selbe Dimension – statt „stolzen 106 AKW EROI“ kommen erbärmliche reale Werte von >1 = 0,xxxx heraus.

    Unter diesen Umständen verbrauchen also ALLE konventionellen Kraftwerkstypen mehr Energie, als sie in ihrer „Lebenszeit“ (~20 Jahre) selbst wieder erzeugen können. Einzig EE schaffen einen positiven EROI, einen tatsächlichen „energetischen Mehrwert“. Da gleichzeitig alle fossilen „Brennstoffe“ nicht mal je komplett förderbar sein werden, gräbt jedes dieser „Energievernichter“ lediglich weiter am Grab der Zivilisation wie wir sie heute kennen.

    Da es allerdings ohne konventionelle Kraftwerke, auch keine aus EE geben kann (Wasserkraft reicht einfach nicht aus), waren – die Betonung liegt auf „waren“ – dies Energiewandler unumgänglich. Doch es wird höchste Zeit wenigstens die elektrische Energie so schnell wie eben möglich mit Hilfe der EE bereitzustellen. Der EROI von Erdöl- und Erdgasfeldern hat sich dramatisch nach unten entwickelt, selbst Kohle – in vergleichsweise großen Lagerstätten – erfordert mehr und mehr Förderenergie, was auch dort einen sinkenden EROI zur Folge hat.

    Betrachtet man besser auch frau, den Weltprimärenergieverbrauch, kann jedem der die Folgen begreift, nur der Angstschweiß auf die Stirn treten. Wann wird da der „tipping point“ (dt. Umkipp-Punkt) erreicht sein ? Allen ernstes, wann werden „wir“ oder jedenfalls unsere Kinder erleben – womöglich nicht überleben – wenn alles, was so schön „global“ funktioniert, mehr oder weniger abrupt abbrechen wird ? Kapiert eigentlich niemand wie abhängig und verletzlich wir uns im „fossilen Zeitalter“ bereits gemacht haben ?

    Nur ein Beispiel zum „globalen Handel“ – die „MS Emma Maersk“ (derzeit weltgrößtes Containerschiff) verbraucht „bei Volllast: 14.380 Liter Schweröl pro Betriebsstunde“ (Wirkungsgrad: ca. 50%) Nur eines von tausenden Schiffen mit ähnlichen Verbräuchen und abertausende von kleineren Schiffen für Transport und Nahrungsbeschaffung. „Außen vor“ welche gigantischen Primärenergiemengen in den Schiffen selbst „sozusagen eingefroren“ stecken.

    Wem das noch nichts sagt, bis 2015 soll sich der weltweite Bestand an PKW auf dann ~1.500.000.000 = 1,5 Milliarden erhöhen – jährlich ~83 Millionen PKW. Woher werden „wir“ die erforderliche Energie zum Bau und falls der Sinn machen soll, zu Betrieb hernehmen ?

    Wir hier in D besitzen derzeit 57 PKW auf 100 Einwohner – falls (und sie sind schon sehr bemüht) die Chinesen das auch „schaffen“, werden allein in China 763 Millionen PKW tanken wollen. Wie blöd muss man denn sein um zu glauben, das könne schon irgendwie gut gehen ??? Besonders mit Politikern die ganz offensichtlich den Weitblick von Amöben (auch „Wechseltierchen“ genannt) haben – nicht zu vergessen dem zugehörigen Volk, welches diese Genies alle vier Jahre in ihre Sessel schubst….

    Zuletzt noch der Primärenergieverbrauch lag 2011 in Deutschland bei rd. 13.500 Petajoule(PJ), entsprechend 3.753 Mrd. kWh, der Primärenergieverbrauch lag 2011 weltweit bei 532.400 Petajoule (PJ), entsprechend 147.900 Mrd. kWh

    Zum Vergleich mit allen Nullen :
    .……………………11.000 kWh/a meine PV in 2012
    …..3.753.000.000.000 kWh/a Primärenergieverbrauch in D
    147.900.000.000.000 kWh/a Primärenergieverbrauch auf Terra

    ähm so in etwa, war es auch in den letzten Jahrzehnten, wie lange das noch so weitergehen kann (gar mit Steigerung !) darf mir mal jemand erklären.

    Danke !

    Antworten

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