Regelenergie wird weniger gebraucht

Wie oft hab ich mir anhören dürfen dass Windstrom und Photovoltaik „Zappelstrom“ wären. Dann hab ich erklärt bekommen, dass der Strom immer dann produziert werden müsste wenn der Verbraucher ihn benötigt. Dies könnten nur die Grundlastkraftwerke, die rund um die Uhr Strom produzieren, gewährleisten.

Mal abgesehen davon dass die Grundlastkraftwerke auch nicht immer verfügbar sind und die Verbraucher nachts auch weniger Strom verbrauchen, zeigt sich jetzt, dass der „Zappelstrom“ weniger zappelt wie angedroht.

Um den „Zappelstrom“ auszugleichen wird am Regelenergiemarkt die benötigte Strommenge gehandelt. Diese gehandelte Menge hat sich um 14% reduziert. Im Jahr 2007 lag der Bedarf noch bei 11.080 MW und hat sich auf heute 9.547 MW reduziert. Es zeigt sich immer wieder, dass sich die Masse der Verbraucher an die Gegebenheiten anpasst. Wir sollten uns deshalb auf den Kern konzentrieren. Die günstigste Art Strom zu erzeugen wird in Zukunft die Photovoltaik sein. In vielen Fällen ist sie es heute schon.Oder wie soll ein Mieter günstiger Strom produzieren wie mit einem Balkonmodul?

Baut Photovoltaik überall dort wo Platz für ein Modul ist. Die Speichertechnik und die Regelungstechnik wird in Folge ganz von alleine kommen. Bei den vielen klugen Köpfen hab ich da überhaupt keine Bedenken.

 

2 Gedanken zu „Regelenergie wird weniger gebraucht

  1. Ralf Kersting

    Ich stimme vollkommen zu, dass die Grundlastkraftwerke in Zukunft immer weniger eine Rolle spielen, da bei ausreichendem Ausbau der Erneuerbaren Energie die Grundlast kompensiert wird.
    Woher gründet sich Ihre Aussage, dass Photovoltaik zukünftig die günstigste Art sein wird, Strom zu erzeugen? Ich denke, dass die anderen Arten der Gewinnung regenerativer Energie (in erster Linie Wind- und Wasserkraft) da auch gute Chancen haben. Daher sollten Sie nicht ausschließlich zum Ausbau der PV aufrufen, sondern auch zur Bürgerbeteiligung an anderen Projekten der EE!

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  2. Rainer

    Nun ja – „Zappelstrom“ – was immer vergessen wird, es wird tatsächlich nur das produziert, was auch gerade benötigt wird.

    Weniger geht schon, mehr aber auf keinen Fall. Was soll also die Frage ob etwas was gerade „verbraucht“ wird, auch benötigt wird ? Je mehr davon aus EE kommt umso besser. Den etablierten Verbrennern von Kohle gefällt das selbstverständlich überhaupt nicht. Sie dürfen allenfalls noch die „Lücken“ füllen.

    Das dies so gekommen ist, und in leider kleineren Schritten auch so weitergehen wird, ist deren Fehlurteil, diese Form der Energiegewinnung vollkommen zu unterschätzen, zu „verdanken“. Die Dezentralisierung ist der Tod zentraler Systeme – und das ist gut so !

    Jede Häufung von elektrischer Produktion an Orten, wo sie nicht auch sofort Verwendung findet, ist das was man ansonsten in der Informatik einen „Medienbruch“ nennt.

    Was die Stromerzeugung angeht, ist PV das ideale Medium. Das liegt in der Natur der bereits dezentralen Produktion. Warum sollte in einem Siedlungsbereich mehr solare Energie in el. Strom umgewandelt werden, als dort maximal benötigt wird ? Was da noch hinzukommen muss, sind clevere Speichermethoden und diese ebenfalls nur dort wo sie direkt nutzbar sind. Unkaputtbar ist ein darauf ausgerichtetes dezentrales System obendrein.

    Es gibt einiges, was sich „speichern“ lässt, wenn ein Überschuss möglich ist. Das kann vom Warmwasser für den Hausgebrauch, über gespeicherte Kälte in Kühlgeräten, bis zu elektrischen Speichern alles sein. Letztere können durchaus auch ein „Doppelleben“ im Haus für „sonnenarme Tageszeiten“, Nachts und als elektrisches Batteriesystem für ein E-Fahrzeug führen.

    Das kann – bzw. könnte schon einmal jeder der über ein Gebäude verfügt – ganz individuell tun. Anderer Gebäude – dafür lassen sich Lösungen finden – besonders dann, wenn man die will und dan danach auch sucht.

    Was die onshore aber auch offshore Windkraft angeht, sollte die Möglichkeit deren Energie möglichst lokal zu nutzen Vorrang haben, obwohl sich derzeit „Power to Gas“ noch nicht „rechnet“, wäre das die ideale Methode Windstrom „vor Ort“ umwandeln und nahezu verlustfrei zu lagern oder in dem bereits vorhandenen Gasnetz zu transportieren. Sicher – „Windgas“ ist derzeit noch achtmal teurer, als Erdgas z.B. aus RU einzukaufen. Doch ein Stück Unabhängigkeit, kann niemals zu teuer sein. Besonders, wenn dafür irgendwo, irgendwelche Kriege geführt werden müssen.

    Gas, bzw. Gasturbinenkraftwerke könne ebenfalls dezentral innerhalb kurzer Zeit die o.g. „Lücken“ füllen.

    Was die derzeitigen Preise für all diese Innovationen angeht, wer hätte zu Beginn der PV-Verbreitung geglaubt, dass sich eine derart große und zunehmend kostengünstige Produktion und das inzwischen weltweit entwickeln würde ? Das wird auch für andere Massenprodukte der Fall sein.

    Weiter, selbst, wenn es gelänge morgen den gesamten el. Strom über EE zu“erzeugen“, wären das gerade einmal ~21% des derzeitigen dt. Primärenergiebedarfs. Da wird es allerhöchste zeit das Ziel 1 – die Stromversorgung komplett zu nationalisieren – Ziel 2 der private und industrielle Wärmebedarf und Ziel 3, die Versorgung des Transportwesens mit „Kraftstoffen“ harren einer (baldigen) Lösung.

    Hier noch etwas, was bereits erste Realität ist :Weltgrößte Elektrolyse-Anlage eingeweiht

    ZITAT
    Im Energiepark Mainz steht die weltweit größte Elektrolyse-Anlage ihrer Art. Sie hat eine elektrische Anschlussleistung von sechs Megawatt und kann bis zu 1.000 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde aus erneuerbar erzeugtem Strom herstellen. Der produzierte Wasserstoff lässt sich vor Ort lagern, in Tanks transportieren oder zur späteren Strom- oder Wärmeerzeugung ins Erdgas-Netz speisen. Nun wurde die Anlage offiziell eingeweiht.

    Neben dem Messegelände in Mainz-Hechtsheim steht ein Gebäude, das etwa die Größe eines Lebensmittelmarktes hat. Die Rede ist von der Elektrolyse-Halle des Energieparks Mainz. In einem Forschungsprojekt wollen Linde, Siemens, die Hochschule RheinMain und die Stadtwerke Mainz größere Mengen Wasserstoff mit erneuerbar hergestelltem Strom produzieren. Den Großteil des Stroms liefern dafür vier benachbarte Windenergie-Anlagen.
    ZITAT\

    Geht doch !!!

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