Schwätzer?

Bei meiner morgendlichen Studie was so passiert ist schau ich natürlich gern auch bei meinen Bloggerkollegen vorbei. Ein tweet von Frank Urbansky (Blog EnWiPo) erfreute mein Auge mit einem wunderschönen Windrad!

Hoppla denk ich wer hat den dieses schöne Bild weiterverbreitet? Noch dazu, mit dem schlauen Spruch „Steigerung der Energieeffizienz wird weltweit als bester Weg für die Energiewende gesehen„.

Für die Energiewende??? Wer ist denn das, die Energiewende?

Öl weiter denken??? Oha und dann die Webseite dazu zukunftsheizen.de boah da wird mir ja schlecht… Zur Bewahrung eurer Gesundheit verlinke ich die Seiten nicht. Es besteht die Gefahr dass Feinstaub eure Lungen belasten…

Ich lese weiter und komme zum Handelsblatt. „Skeptischer Blick auf Deutschland“ aha wer blickt denn auf Deutschland. Der Weltenergierat! So, so der Weltenergierat schaut auf Deutschland. Die haben eine Umfrage gemacht. In 42 Länder! Null Prozent dieser Länder halten die Energiewende (da ist sie schon wieder) nicht für übertragbar. Den Rest der Prozentaussagen erspar ich euch liebe Leute. Von Blaupause wird da geschrieben als ob alle Länder Atomkraftwerke hätten, als ob alle Länder eine ähnliche Situation wie wir in Deutschland im Jahr 2000 heute noch hätten. Als ob ein Land eine ähnliche Gesetzeslandkarte hätte wie Deutschland! Der Weltenergierat schaut auf Dinge die kein Mensch/Land braucht. Aber alle Lobbyisten unterhalten sich auf wichtigen Konferenzen, in tollen Broschüren zu diesem Thema. Auch das Handelsblatt und die Öltechniker der Zukunft. Wir verwalten uns zu Tode.

Die Ölis werben mit „Deutschland macht plus!“ Mann da kannst du dreimal Förderung abkassieren. Du musst nur die Formulare ausfüllen. Aktionsprämie (250 Euro), staatliche Förderung für Öl Brennwertkessel (950 Euro) und dann noch die 2.000 Euro für die Solarkombination. Primal und alle sind beschäftigt.

Die KfW kriegt auch wieder Futter. Milliarden für Start Ups! Auch da kannste wieder Formulare ausfüllen und schon flutscht die Wirtschaft. Da ist Gerd Müller (nicht der Fußballspieler) sonder der CSU Bundesentwicklungsminister schon ganz anders unterwegs. Er will vor allem auf mehr private Investitionen setzen. Das schmeckt den NGOs nur bedingt. Haben die Angst dass die Arbeitsplätze in Afrika knapp werden?

Na ja private Investitionen fast ohne NGO kann ich mal wieder mit KIVA anbieten. Heute habe ich dem Start Up „Dorcas“ 50 % seiner Investitionssumme für 8 Monate geliehen. Sie investiert in Solar und ersetzt damit Kerosin. Energieeffizienz scheint sie nicht zu interessieren. Aber kostengünstiges und sauberes Licht!

Dass ist doch mal eine Energiewende. Von Kerosin auf Solar. Ganz einfach. Dass dies möglich wurde hat Dorcas denjenigen in Deutschland zu verdanken die den PV Strom von über 50 Cent je kWh auf 5 Cent in den letzten 15 Jahren gesenkt haben.

Wenn Deutschland auf seine Errungenschaften bei Erneuerbaren Energien schauen möchte, muss du nach Kenya schauen. Dort wird Kerosin abgelöst durch Solar. Die Investition für Solar wird in 8 Monaten zurückgezahlt. Dass ist ein Ergebnis der German Energiewende.

Das ich dabei war, darauf bin ich stolz!

 

5 Gedanken zu „Schwätzer?

  1. Frank Urbansky

    Hallo Erhard, haste mich erwischt 🙂 Aber ich poste ja auch Sachen, mit denen ich nicht 100%ig einverstanden bin, ich bin halt Jouranlist und lasse auch andere Sichtweisen zu, wenn ich sie für relevant halte. Noch kurz zum IWO. Es ist für mich das kleinere Übel, die 5,5 Mio. Ölkessel mit Solarthermie zu koppeln, als die einfach voll weiterrußen zu lassen.

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    1. Erhard Beitragsautor

      Nicht erwischt, sondern es ist so wie du selbst schreibst. Wenn wir bei Millionen Ölkesseln eine Thermische Solaranlagen dran bekommen wäre gut. An dem Beispiel sieht man aber wie der Endleser in den meisten Fällen einfach überfordert ist was die eigentliche Botschaft ist.

      Deshalb mach weiter so, wir wissen heute schon, dass wir die Gewinner sind! 😉

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  2. Rainer

    Hallo Erhard

    Nun ich schlage mich derzeit „gewöhnlich“ an anderen Orten herum – hier in unserer eigenen „Echokammer“ ist es meist sehr kuschelig – kaum einer widerspricht. Nicht das ich unfreundliche bis zum Anschlag „alternativfaktische“ besonders genieße, so lebe ich wenigstens nicht in der Illusion „alles ist gut“ oder schon eher „alles wird gut“.

    Was die Möglichkeiten anderer Länder angeht – Du hast Kenia herausgegriffen – hier mal ein Link, der klar macht was auch dort passiert : 09.05.2014 Energiewende in Kenia: letztendlich entscheidet der Preis Herausgegriffen – Zitat :

    Solar
    Kenia hat einen durchaus entwickelten Markt für kleine FV-Systeme mit einer Kapazität von 12 bis 50 Watt (amorphe sowie mono- und polykristalline Siliziummodule). Bis 2020 soll die installierte Kapazität 10 MW erreichen. Die Regierung hat ein Programm zur Elektrifizierung entlegener Institutionen mit Hilfe von Solarenergie aufgelegt, in dessen Rahmen mehr als 1.000 FV-Systeme vornehmlich in Schulen, Apotheken, Gesundheitseinrichtungen und Verwaltungen installiert wurden.

    In diesem Zusammenhang gibt es auch Pilotprojekte für Solar/Diesel-Hybridanlagen in Inselnetzen (jeweils 60 kW in Lodwar und Hola, 50 kW in El Wak/Wajir und 10 kW in Merti/Isiolo). Dem Vernehmen nach steht ein 50-MW-FV-Projekt in Garissa kurz vor dem Abschluss eines Power Purchase Agreements (PPA). Finanzgeber ist die chinesische Exim-Bank. Nach den Vorstellungen des Energieministeriums könnten bis 2017 rund 100 MW an Solarstromerzeugungskapazitäten installiert sein, bis 2022 rund 200 MW und bis 2030 etwa 500 MW.

    oder ganz im Gensatz dazu :

    Kohle
    Kenia hat bislang noch keine Kohlekraftwerke, strebt den Bau solcher aber an. Das Land hat kommerziell nutzbare Kohlevorkommen, die derzeit mit Hochdruck erforscht werden. Für private Investoren sollen attraktive Rahmenbedingungen (die Rede ist von fiskalischen Anreizen) erarbeitet werden, damit bis 2030, so die langfristige Planung, Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 4.500 MW Strom erzeugen können.

    Ein erstes 960-MW-Kohlekraftwerk ist im Lamu County geplant. Der Baubeginn soll noch 2014 erfolgen und 2016 mit der Stromerzeugung begonnen werden, so die äußerst optimistische Annahme. Ein weiteres 960-MW-Kohlekraftwerk ist für das Kitui County vorgesehen. Die Hafenstadt Mombasa wünscht sich ein 600-MW-Kohlekraftwerk und KenGen will in Kilifi ein 600-MW-Kraftwerk bauen. Nach Angaben der kenianischen Regierung sind bereits zehn private Unternehmen (mehrheitlich Konsortien) in der engeren Auswahl, um in Kenia Kohlekraftwerke bauen zu dürfen. Sie sollen noch in der ersten Jahreshälfte 2014 konkrete Pläne unterbreiten, heißt es aus dem kenianischen Energieministerium.

    Das alles in einem Land, mit einem eher rudimentären Netz – der klassische Fall für eine erfolgversprechende dezentrale „Stromversorgung“……
    Hier noch ein PDF der „Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH“ : GIZ Hybride Inselnetze in Kenia Zielmarktanalyse welches einen guten Überblick bietet. Letzte Seite könnte für „Integrierte Experten to be“ interessant sein. Keine Ahnung wie das Heute bei CIM läuft … waren nicht meine schlechtesten Zeiten (auch in Afrika) so „integriert“….

    Wünsche einen guten Tag….

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  3. Andreas

    Ich verstehe einfach nicht, dass es immer noch heißt Erneuerbare oder Energieeffizienz. Nein, es geht nur beides zusammen. Das eine geht nicht ohne das andere. Lieber Erhard, stell Dir mal die Solarlampe, die Du bei Kiva unterstützt hast, mit einer herkömmlichen Glühbirne vor. Funktioniert das und wie groß müssten die Solarzellen dafür sein? Mit effizienten LED-Birnen reicht schon eine kleine Solarzelle aus für eine ausreichende Beleuchtung. Dieses Beispiel zeigt sehr gut, denke ich, dass erneuerbare Energien nicht ohne effiziente Technologien auskommen. Und umgekehrt geht es auch nicht, Energieeffizienz alleine ist nett, aber wirklich voran kommt man beim Klimaschutz nur mit erneuerbaren Energien zusammen.

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