Desertec die Energiewende Blockierer

Vor fünf Jahren habe ich im Blog meinen ersten Artikel zu den Desertec Träumern geschrieben. Viele andere folgten. Mir könnte dieses Utopia-Projekt egal sein, wenn nicht jedesmal die Medien voll von den Träumereien wären. Auch die Energieblogger bleiben davon nicht verschont. Warum braucht Marokko die Unterstützung von DII (ehemals Desertec) hinter denen Firmen wie RWE oder E.ON stehen? Marokko könnte sich das Geld von Banken und das know how von kleineren Projektierern holen und den Strom „kostengünstig“ produzieren und im eigenen Land verkaufen. In Spanien sind viele Projektierer momentan arbeitslos. Dann würde die Wertschöpfung im Land bleiben. So aber ist es zweifelhaft was die DII Connection eigentlich will? Vermutlich Fördergelder (s. KfW Kredit) …und natürlich der Traum Wüstenstrom für Europa.

Da wird von einem Stromtransfer quer durch die Kontinente geredet aber der Stromverkauf von meiner Photovoltaikanlage zu meinem Nachbar (17,32 Meter!) ist nicht möglich. Oder nur dann wenn ich die ganzen „Nebenkosten“ wie KWK Umlage, Konzessionsabgabe, Stromsteuer, Netzentgelt und Mehrwertsteuer auch noch bezahle und abführe… Ein Aufwand den niemand tragen kann. Aber von Marokko nach Deutschland! Vermutlich auch noch „kostengünstig“! Da können nur große Abnehmer dahinter stehen die viel, viel Strom kaufen und sich nicht am Netzausbau beteiligen. Die vom Staat dann eine garantierte Stromlieferung bestätigt haben wollen… Die Netzsicherung (z.B. terroristische Anschläge) der Allgemeinheit überlassen und sich in dei Abhängigkeit von politischen Unruhen begeben.

Meint jedenfalls der Sonnenflüsterer…
Zu den bundespolitsichen Ereignissen bin ich erst einmal froh, dass Rainer Baake und Ulrich Kelber anscheinend was bewirken können. In Hessen bin ich höchst beunruhigt was und Tarek und Angela bezüglich Energie anbieten.

3 Gedanken zu „Desertec die Energiewende Blockierer

    1. Rainer

      Desertec vs. Photovoltaik

      Zunächst einmal kommen Großprojekte der Gigantomanie „globaler“ Wunschträume doch sehr entgegen. Eine quasi „natürliche“ Abschottung nach „unten“. „Unten“ sind alle die kleinen Finanzierer. Sie dürfen sich beteiligen, bestimmt wird „Oben“. Damit ist gesichert wer das Sagen hat. Demokratie ist anders, aber wo war Kommerz schon jemals demokratisch ?

      Da werden plötzlich eigentlich unsinnige „Nebenerscheinungen“ wie eine Stromtrasse von Afrika bis Berlin für machbar erklärt. Stichwort „Das Netz, das Netz und das Energieleitungsausbaugesetz“ wo schon ein hoffentlich verständlicher Versuch unternommen wurde, Sinn aber auch Unsinn von großen Übertragungswegen aufzuzeigen. Gleich noch ein WIKI : Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung der im übrigen auch noch einmal und das in einer Gegenüberstellung der beiden Systeme „Dreiphasendrehstromnetzen“ vs. „ Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung“ recht verständlich (jedenfalls aus meiner Sicht) aufzeigt.

      Wäre „Strom aus der Wüste“ „alternativlos“, wären alle begleitende Maßnahmen durchaus unvermeidbar. Doch außer der „betriebsstofflosen“, weil solaren Energie, spricht sehr viel gegen derartige Kopfgeburten. Hauptargument gegen derartige Standorte ist der Standort selbst (politisch mindestens „fragil“), die unsinnige Distanz zwischen Erzeugung und Nutzung, wenn da Strom durch praktisch ganz Europa fließen soll.

      Positiv ist der Standort wegen seiner Lage in der Zone mit der annähernd höchsten Intensität der Sonneneinstrahlung wie diese Grafik zeigt Wobei auch das lokale Klima, eher feindlich, eine wichtige Rolle spielt.

      Doch selbst die verwendete Technologie : Eine technische Herausforderung ist die für jede Wärmekraftmaschine notwendige Kühlung, bei klassischen Stromerzeugern meist wasserbasierte Kühltürme. Die Betreiber sind damit auf Trockenkühltechnik, ausreichende Wasserzuführung oder Standorte in Küstennähe angewiesen.. Eine in Konstruktion und spätere Instandhaltung eine technologische Herausforderung. Daher stammt wohl dieser Artikel ZEITONLINE : Wüstenstrom, eine Fata-Morgana?(04.2012) der die günstige Preisentwicklung auf Seiten der PV, der kaum durch Massenproduktion steigerbaren thermischen Solarnutzung, Arbeitstitel „Desertec“ gegenüberstellt.

      Alles ist bei PV weniger aufwendig ! Massenproduktion ist Stand der Technik ! Kleinteilige PV wie in unseren gemäßigten Zonen ist ungleich demokratischer als die Schwerpunkt gebundenen Großanlagen jeder Form. Dampfautos wurden von mit fossiler Energie angetriebenen KFZ abgelöst. Die nächst logische Veränderung ist klar – Fahrzeuge bzw. deren „Betriebsstoffe“ werden direkt „solaren Ursprungs“ sein. Warum sollten wir „demokratische Fahrzeugformen“ (neben sinnvoller Massenbeförderung) aufgeben ? Dies ist „lediglich“ die Frage fossil oder agil* – *“von großer Beweglichkeit zeugend; regsam und wendig“.

      „Vor Ort“ könnte eine abgespecktes „Desertec“ durchaus sinnvoll sein – Meerwasserentsalzung und „Power to Gas“ bieten sich an – selbstverständlich ist auch Stromerzeugung für den Nahbereich ein Punkt. Doch Übertragungsverluste eingerechnet dürften ab bestimmter Entfernungen kleine lokale Netze mit angepasster PV sinnvoller sein. Der Bedarf an ausgebildeten Technikern könnte so ebenfalls „lokal“ wachsen.

      Doch will „man“ überhaupt demokratische Verhältnisse ? Wer über seine Grundbedürfnisse selbst verfügt ist wesentlich schwieriger manipulierbar – darin unterscheiden wir uns eher nicht von unseren afrikanischen Nachbarn oder auch sonstwo in der Welt.

      Die eigentliche Frage ist, wollen „wir“ wirklich unabhängig sein ? In D wird verdächtig oft der „Vater Staat“ um paternalistische Vorkehrungen geradezu angefleht. Wer selbst, wenigstens in Teilbereichen, eine bescheidene Autarkie anstrebt ist dem dt. Michel mehr als suspekt. Damit sind selbstverständliche (jedenfalls für mich selbstverständlich) „hoheitliche Aufgaben“ NICHT gemeint ! Doch die Beteiligung an eben diesen Aufgaben ist aus demokratischer Sich eher „rudimentär“.

      Das es auch „anders geht“ zeigen (hier : PDF – Zum Stand von Energiegenosseschaften 31.12.2012) nahezu tausend sog „Energiegenossenschaften“. Hier zeichnet sich eine Bewegung ab die (jedenfalls für mich) zeitlich sehr deutlich mit der Verbreitung EE zusammenhängt. Über das Bestreben und die Möglichkeit selbst eine PV-Anlage zu betreiben, eröffnet sich auch für alle anderen Interessenten an der Volksbewegung „EE“ generell teilzunehmen.

      Kein Wunder also, warum EE als politisch problematisch gesehen werden. Unkontrollierbar „Energie in Bürgerhand“. Kein Verwundern darüber, mit inzwischen eindeutig EE feindlicher Gesetzgebung, unsinnigen „Regeln“ über bürokratische Verordnungen, will man festhalten, an der auch in Demokratien noch ach so „göttlichen Ordnung“ – „wir da Oben“ und die „Masse da Unten“ mit der fragwürdigen Wahl alle vier Jahre diese Ordnung zu legitimieren.

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    2. Rainer

      Danke Tobias für den Hinweis !

      Vieles was dort „besprochen“ wurde deckt sich mit meiner Einschätzung. Neu war mir der „lokale“ Bedarf. Selbst, wenn, eher falls, man derartige Kraftwerke bauen würde, würde wohl kaum der „Wunsch“ aufkommen, die dort produzierte Energie mit EU zu teilen.

      Doch neben des von mir schon routinemäßig „bemerkten“ Kühlbedarfs, der allen Kraftwerken welche mit Dampf funktionieren „innewohnt“ – soviel Physik muss sich wohl jeder antun der da mitreden möchte. Kurz, die notwendigen Reinigung in dieser trockenen und staubreichen Umgebung, war mir bewusst, nicht aber die Wassermengen, welche dazu beim derzeitigen Stand dieser „Technologie“ ganz offensichtlich sozusagen „obendrauf“ praktisch vernichtet werden, waren mir nicht bekannt. Ein weiterer Hinderungsgrund für eine quasi flächendeckende Nutzung.

      Die positive Seite, die Möglichkeit Wärmeenergie in Salz zu speichern ist wohl der einzige wirklich positive Aspekt. Alles andere kann PV ebenso, die dort selbstverständlich auftretende Verschmutzung ist (was nachzuweisen wäre !) womöglich nicht so gravierend für die Funktion. Es ist ein technologisch lösbares Problem dies „wasserlos“ zu tun. Da muss eben „Gehirnschmalz“ dran oder eine schlechter Wirkungsgrad durch größere Flächen hingenommen werden.

      Doch der Beitrag zeigte auch wie sehr dort bereits WKA verbreitet ist und straft alle Lügen, welche nur dummes Zeug in Sachen Windenergie ablassen. Andererseits spricht niemand über Wasserkraft – Nutzung der Wellenenergie oder was sich sonst noch auf diesem Sektor ergeben könnte. Die marokkanische „Grenze“ ist zum Atlantik hin wohl genauso lang wie zur Sahara (Algerien und „umstritten“ Mauretanien). Beinahe alle größeren Siedlungsgebiete liegen direkt am Meer (inkl. dem Mittelmeer) oder 100 bis 200 km im Landesinneren.

      Jeder der selbst eine Form der EE „bevorzugt“, kommt um die Erkenntnis, es geht immer nur in einem den lokalen Verhältnissen angepassten „energetischen Mix“, einfach nicht herum. Das sollten wir spätestens von unseren Gegnern gelernt haben, welche (noch) immer „monolithische Blöcke“ bevorzugen.

      Da Wassermangel einerseits und Überschwemmungen andererseits, sich schon sehr bald als die größte Bedrohung herausstellen werden, ist eine Kombination von Energieerzeugung und Süßwasserbereitung, bzw. dessen falsche und verschwenderische „Nutzung“ (dabei) zu vermeiden, von allergrößter Priorität. 50 Jahre, von jetzt, werden die fossilen Wässer „dort unten“ wohl „aufgebraucht“ sein. Dreimal dürfen alle raten wo sich die Überlebenden „hinwenden“ werden. Es wäre also eine gute „Zukunftsinvestition“ schon jetzt dafür zu sorgen, das die Menschen dort bleiben (KÖNNEN) wo sie gerade sind.

      Die Alternative ist deren Vernichtung, bevor sie „uns“ später zugrunderichten – eine „beneidenswerte“ militärische Aufgabe für unsere Enkel – wer glaubt, das es andere Alternativen geben könnte (als diese beiden !!), hat leider überhaupt nicht verstanden wo wir tatsächlich stehen – am Abgrund – darum lasst uns mutig diesen „letzten Schritt tun“ und weiter so handeln wie „immer schon“….

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