In wessen Taschen steckt das Geld aus dem EEG?

Das Geschrei und der Zwang für ein neues EEG (auch EEG 2.0) stütz sich ja meist auf die Aussage, wird müssen immer mehr für die Erneuerbaren Energien bezahlen. Der Industriestandort sei gefährdet!

Meine hessischen PV Freunde aus Rüsselsheim haben in einer Grafik mal verglichen wieviel Euros bei den Kraftwerksbetreibern Erneuerbarer Energien ankommt und wieviel Cent je kWh die Stromverbraucher (EEG Umlage!) historisch gesehen bezahlen mussten.

Im Jahr 2000 wurde das EEG in Kraft gesetzt. Bereits 2003 wurden Industrie Privilegien für Energieintensive Betriebe die im internationalen Wettbewerb standen eingeführt. Einfach gesagt heißt dies, die befreiten Firmen zahlen nix dafür die Stromkunden mehr!

Die unten in der Grafik eingeblendeten Farben zeigen die Farben der politisch Verantwortlichen Parteien. Bis 2009 gab es eine parallele Entwicklung von EEG Umlage und Auszahlungen an die Kraftwerksbetreiber. Ab 2009 steigt die EEG Umlage steil an obwohl die Auszahlung bei weitem nicht so ansteigen wie es sich vermuten lässt. In 2013 wurde sogar weniger an die Kraftwerksbesitzer ausgezahlt wie 2012? Zumindest dieser Effekt kann einfach erklärt werden. Die Solarerträge 2011 und 2012 lagen jeweils gut 10% höher wie im Jahre 2013. Wobei auch das Jahr 2013 noch ein gutes Sonnenjahr war…

Der Grund warum die EEG Umlage ab 2011 enorm ansteigt liegt in der Ausgleichs Mechanismus Verordnung. In dieser Verordnung wird erstmals geregelt, dass der Ökostrom aus Erneuerbaren Energien an der Börse verschleudert werden muss. Wie soll eine Börse funktionieren an der die Käufer wissen, der Verkäufer muss verkaufen! Er muss verkaufen weil seine Ware nicht lagerfähig ist! Dadurch entsteht immer ein Ramschpreis der dem „wahren Preis“ der Ware nicht entspricht.

Nicht genug der Leiden wurden die Ausnahmen für die Leidgeplagten Industrien ausgeweitet unter gleichzeitigem Gejammer die Hartz IV Empfänger müssten die Energiewende finanzieren. Es wurde argumentiert die Industrien wandern aus und die Hartz IV Empfänger zahlen den „Zahnärzten“ die PV Anlagen und Windräder! Bereits im Jahr 2012 wurden die stromintensiven Industrien (damit die besonders viel Euros sparen!) von der EEG Finanzierung befreit. Die Hartz IV Empfänger warten noch immer auf ihre Entlastung. Momentan sind 16.000 Kühlschränke in zwei Jahren angedacht aber noch nicht beschlossen!

Jedenfalls haben sich die Befreiungen der Industrie schon ordentlich bemerkbar gemacht. Vom Stromverbraucher wird immer mehr gezahlt aber bei den Kraftwerksbesitzern der Erneuerbaren Energien kommt dieses Geld nicht an.

Dreimal dürft ihr jetzt raten in wessen Taschen das Geld steckt!

Kleiner Hinweis in den Taschen der nackten kann nix drin sein! Ihr dürft euch auch überlegen ob dieses Geld demnächst in die Taschen derjenigen wandert die das EEG 2.0 gerade beschließen?

3 Gedanken zu „In wessen Taschen steckt das Geld aus dem EEG?

  1. Rainer

    Hallo Erhard,

    ein sehr schöner und aufschlussreicher Fund ! Leider wie alles im WEB, wer nicht sucht findet nix, wer nicht exakt weiß wie sein Ziel heißt, „der sucht sich einen Wolf“

    Nun sollte man dieser Grafik eine „Kohle- & Atomgrafik“ beistellen. Genau so aufgebaut. Unten die Jahre und links davon die €uronen ! Das wäre eine sehr wertvolle Argumentationsgrundlage – jedenfalls allen gegenüber, die tatsächlich noch nach der „Wahrheit“ suchen. Einige Leserbriefschreiber in allen WEB-Publikationen sind schon so weit gegen vernünftige Argumente immunisiert, das denen völlig schnuppe ist was wirklich los ist.

    Zusammen mit den „Lohnschreibern“ in diesem Teil des Mediums, in völliger Eintracht mit dem größten Teil der Politklasse und, was besonders perfide ist, auch den Medien selbst – da besonders in den allgegenwärtigen „TV-Talkshows“, wird das nicht nur vollständig ignoriert, sondern durch mehr oder weniger geschickte Manipulation oder schlichte Falschbehauptungen (Volksmund = Lügen) in das Gegenteil verdreht.

    Meine Erfahrungen in div. Politischen Foren, aber auch auf überall gegenwärtigen „Leserkommentaren“ hat mir den Eindruck vermittelt – wer einmal eine vorgefasste Meinung vertritt, ist nur in den seltensten Fällen bereit, „sozusagen öffentlich“, seinen Irrtum einzugestehen – VÖLLIG unabhängig von den Tatsachen die ihm / ihr das eigentlich erkennbar machen. Frei nach dem „Frosch, der in einem Topf langsam gekocht wird, der aber bis zum Ende darauf besteht – nichts von einer „Erwärmung“ zu merken“.

    Mal sehen, ob sich aus der „FÖS-Doku“ oder anderen Publikationen an Hand von harten Zahlen so eine Grafik „destillieren“ lässt. Leider weiß man auch bei Grafiken von „uns nahestehenden WEB-Seiten“ oft nicht, ob man bei Kopien im eigenen WEB-Auftritt nicht deren Rechte verletzt und zu all der Arbeit noch auf eine juristische Auseinandersetzung „hoffen darf“.

    Was die Aussage „Deiner“ Grafik eventuell noch verstärken könnte, wären „zarte horizontale Linien“ welche das „Aufsteigen der Kostenlinie“ (die einem exponentiellen Verlauf zu folgen scheint) noch drastischer darstellen könnte. Der Verlauf (gelbe Blöcke) ist seit 2012 mindestens gleichbleibend, wenn nicht sogar bereits sehr leicht absteigend zu interpretieren. Mal sehen was man daraus machen kann, ohne selbstverständlich etwas an den tatsächlichen Verhältnissen „zu drehen“.

    Was ich auch gerne wissen möchte, wie muss man alle „Blöcke“ sehen ? Ist das immer die Summe der vorausgegangenen Zahlungen als „grafische Addition“, wobei was „darüber liegt“ die jeweiligen „Neuzugänge“ sind ? Falls das so korrekt wäre, könnte man diese auf jeweils 20 Jahre verlängern um dann den Block danach um jeweils diesen Betrag zu reduzieren. Das ergäbe ein recht klares Bild was die „Kostenseite“ angeht.

    Dem „gegenüber“ steht eine noch weithin unbekannte Größe, die jährliche Vermeidung von Umweltkosten, welche geradezu „unmerklich“ aber real durch fossile und atomare Langzeitkosten anfallen.

    Schade, dass hier entweder kaum einer liest und oder nachweislich auch keiner den Mut aufbringt, seine Meinung / eigene Einschätzungen usw. mal darzulegen um sich einer längst fälligen Diskussion zu stellen. Einfache „Lagerpolitik“ löst keine der uns alle angehenden Probleme…..

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  2. Rainer

    Ja Erhard, wohin fließen all die Geldströme ?

    Schade keinerlei Resonanz auf dieses eigentlich sehr wichtige Thema. Haben den wenigstens einige aus unseren Kreisen Interesse ? Wenn nein, warum eigentlich ? Was ich überall vermisse ist ein Dialog, jemand der sein Interesse bekundet – gern auch durch Kritik. Bei den Zahlen aus der Grafik, gehe ich davon aus, sie entsprechen den „Tatsachen“ und sind damit auch „belastbar“.

    Diese Jahressummen habe ich in eine Tabellenkalkulation übertragen und dort weiter „aufgedröselt“ (Bilder davon später im CCW-Forum). Um nun sichtbar zu machen wie sich alles entwickelt (soweit die Zahlen dazu bekannt sind), bin ich davon ausgegangen, in jedem der Jahre ab 2000 erhöht sich die neue Jahressumme um die Differenz zur Vorjahressumme.

    Ein Beispiel 2000 = 0,86 [Mrd €/a] diese Summe wird sich für die darauf folgenden 20+1 Jahre nicht mehr verändern. Danach kann sie für diese Betrachtung auf Null gesetzt werden.

    2001 = 1,58 [Mrd €/a] subtrahiert man / gern auch frau davon die Vorjahressumme, ergibt sich die Veränderung für das Jahr 2001 = 0,72 [Mrd €/a] Das kann hoffentlich jeder nachvollziehen. Auch diese 0,72 [Mrd €/a] müssen in den folgenden Jahren für 20+1 Jahre „fortgeschrieben“ werden. So entstehen nach und nach immer neue „Zahlentürmchen“ – jedes Jahr ein „Stockwerk mehr“. Nun „sieht“ jeder, diese jährlichen Steigerungsraten sehen recht „willkürlich“ aus. Ich konnte jedenfalls keine wie immer geartete Regelmäßigkeit erkennen. Diese Werte steigen mal „sprunghaft“ an, um gleich wieder im folgenden Jahr deutlich kleiner auszufallen.

    Ab etwa 2009 für drei Jahre starke jährliche Veränderungen, 2012 eine Änderung der Steigerung um -1,22 [Mrd €/a]. Besonders drastisch die Veränderung in 2013 um ganze -2,63 [Mrd €/a]. Das bedeutet nicht nur keine Steigerung in 2013, sonder erstmals ein Schrumpfen von immerhin einer >1/4 Milliarde €uro gegenüber dem Vorjahr.

    Nun tritt ein was bisher für 20+1 Jahre nicht mehr veränderbar ist, die weiteren Jahressummen reduzieren sich in der gleichen Weise wie sie zuvor angestiegen sind. Selbstverständlich könnte im darauf folgenden Jahr wieder ein positiver Betrag hinzukommen, dies ist (wäre) aber nur möglich, wenn einerseits die Vergütungen wieder angehoben werden und oder die Zubauten entsprechend stak anwachsen. Alles was nicht größer als 0,27 [Mrd €/a] ist verändert die folgenden Jahressummen nicht mehr nach oben, alles was größer als -0,27 [Mrd €/a] ist wirkt sich lediglich leicht erhöhend auf das Folgejahr aus. Jede Veränderung kleiner als -0,27 [Mrd €/a] senkt die folgenden Jahresbeträge weiter.

    Betrachtet man die komplette Laufzeit aller angelaufenen Verträge, tritt die erste negative Veränderung „von unten“ bereits in ca. 5 Jahren in 2019 ein. Erstmals fällt nun jährlich „eines der unteren Stockwerke“ aus. Unter der Annahme, das es „unterm Strich“ durch die zuvor beschriebenen Umstände, keine „signifikanten Veränderungen geben kann“, wird sich also die seit 2012 „unveränderte Jahressumme von 18,85 [Mrd €/a]“ erstmals in 2019 auf 17,99 [Mrd €/a] verringern, dann, 17,27 … 16,92 … 16,25 … 15,24 … 14,35 … 13,04 usw. entsprechend der ursprünglichen jährlichen Zuname. Im Jahre „spätestens“ 2029 werden wohl letztmalig 2,09 [Mrd €/a] „fällig“.

    Nun, unsere überaus intelligenten Kritiker müssen sich fragen lassen, wohin fließen eigentlich die „Geldströme“ bei den fossilen und atomaren Generatoren ? Besonders interessant dürften Angaben sein, welche auch die in den Steuern versteckten jährlichen Kosten für alles was ja leider so „unbemerkt“ und absichtlich unbeachtet an jeder kWh dranhängt. Allein die Tatsache, das bei gleichbleibender Erzeugung die Kosten für die fossilen bzw. atomaren „Energieträger“ erheblichen Kostensteigerungen unterworfen sind, lässt ein Absinken dort, nur zu, wenn weniger Leistung auf diese Weise in das „System“ eingebracht wird. Genau das tun aber nur und ausschließlich die ach so teuren EE mit jeder neuen dort erzeugten kWh.

    Warum kapieren oder vermutlich, warum WOLLEN die offensichtlichen Gegner der EEG einfach nicht sehen, dass über die (vom Energieträger her) kostenlose EE zusätzlich zwischen 2 bis 3 kWh nutzloser, thermischer, jedoch kostenpflichtige Leistung vermeidet. „Unterm Strich“ kostet 1 kWh EE also lediglich die anteiligen Investitionskosten. Da diese (Investition) bei konventionellen Generatoren mindestens ebenfalls anfällt, sollte es einleuchten, was da tatsächlich kostengünstiger ist. Addiert man die der Allgemeinheit angelasteten Kosten durch Umwelt- und Gesundheitsschäden noch auf jede kWh aus diesen Quellen, müsste das eigentlich jedem noch so beschränkten Geist einleuchten.

    Was zweifellos auf der EE-Kostenseite zunächst zusätzlich „zu Buche schlägt“ sind alle Aufwendungen welche man getrost unter „Paradigmenwechsel“ des elektrischen Versorgungssystems verbuchen kann bzw. muss. Hier wird die größte und lautstärkste Kritik geäußert. In den allermeisten Fällen ist die polemisch und keineswegs „konstruktiv“. Ein erbärmliches Zeugnis für eine der führenden Industrienationen.

    Vielleicht gelingt es ja wenigstens HIER, den derzeitigen energetischen „Flickenteppich“ in eine intelligente Grundlage „umzudenken“.

    Hier noch das „Zahlentürmchen“ von 2013, mit zum ersten mal negativem oberem „Stockwerk“

    [Mrd €/a]
    2013 = -0,27
    2012 = 2,36
    2011 = 3,58
    2010 = 2,40
    2009 = 1,76
    2008 = 1,14
    2007 = 2,07
    2006 = 1,31
    2005 = 0,89
    2004 = 1,01
    2003 = 0,37
    2002 = 0,65
    2001 = 0,72
    2000 = 0,86
    Summe 2013 = 18,85

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    1. Rainer

      wie angekündigt hier die „Bilder davon später im CCW-Forum“

      Die Fragezeichen bedeuten, ich habe meine „Kristallkugel“ verlegt und weiß genauso wenig wie jeder andere, wie sich wohl in den kommenden Jahren der Zubau und damit die jährliche Belastung erhöhen wird.

      Klar ist wohl auch, erst ein Plus von mehr als 270 Millionen wird sich erhöhend auswirken. Beispiel : + 370 Millionen, verändert das jährliche Ergebnis um tatsächliche 100 Millionen.

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