Wasserkraftbeteiligung

Ich erhalte ja sehr viel Angebote für Beteiligungen. Viele davon wandern direkt in die Altpapiertonne (z.B. Beteiligungen an Tanker, Immobilien und Container) auch wenn deren Versprechungen (Prozente, Prozente und nochmals Prozente) für viele verlockend sind. Mir sind die Erneuerbaren Energien lieber! Bei Windkraft- und Solarbeteiligungen schau ich schon mal näher drauf und bei Wasserkraft krieg ich immer leuchtende Augen!

So auch dieses mal wie ich das Emissionsprospekt der ADEV Wasserkraftwerk AG, Liestal aus der Schweiz im Briefkasten fand. Die ADEV Wasserkraftwerk AG gehört zur ADEV Gruppe. Am besten ihr schaut euch deren Struktur auf deren Homepage an. Die Betrieb- und Geschäftsführung der verschiedensten Kraftwerke wird also von der Genossenschaft gemacht. Die AG’s dagegen finanzieren die Kraftwerke selbst und die Wasserkraft AG hat jetzt die Möglichkeit weitere Wasserkraftwerke zu kaufen oder neu zu bauen. Für diese Erweiterung des Kraftwerksparks werden Geldgeber (bis zum 30.6.2014) gesucht. Ich kann und will mich derzeit nicht in das Prospekt einlesen. Mir fehlt die Zeit und für mich kommt auch eine Investition in der Schweiz nicht in Frage.

Aber Wasserkraft finde ich einfach eine tolle Technik und vor allem ich kann das Medium aus dem die Energie entnommen wird „sehen“! Bei Wind und Sonne hab ich da so meine Probleme! Aber Wasser hat was besonderes. Natürlich lieg ich auch gerne in der Sonne oder laß mir den Wind um die Nase wehen. Aber Wasser (wenn es warm ist!) hat nochmal was besonderes.

Ich zeig euch mal zwei Bilder aus dem Emissionsprospekt:
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Das Prospekt könnt ihr euch ansehen oder auch downloaden. Mir ist klar, dass auch bei Wasserkraft die Freunde der „Natur pur“ Fraktion diese Kraftwerke lieber nicht sehen wollen, aber ich finde es Klasse wenn mit der Kraft des Wassers Strom erzeugt wird.

Die AG kann ihr Aktienkapital um über 4 Mio. CHF (Schweizer Franken) erhöhen. Bei einem finanziellen Engagement ist natürlich vieles zu Berücksichtigen auch die Kursschwankungen zwischen Euro und Schweizer Franken. Die Scheizer haben natürlich auch mit Ihrer Politik zu kämpfen (warum soll es denen auch besser gehen?) die immer wieder der Energiewende Knüppel zwischen die Beine wirft.
Wer sich diese Aktien kaufen möchte sollte auch bedenken, dass die Anteile bisher nur selten gehandelt wurden und ein Verkauf der Aktien sicherlich nicht schnell über die Bühne gehen… Bei der Berner Kantonalbank werden diese Aktien gehandelt. Dort gibt es auch eine Kurzstudie (siehe Dokumente) die man sich vor einem Invest in die ADEV Wasserkraft AG unbedingt anschauen sollte!

Schade dass meine beiden Genossenschaften (Energiegenossenschaft Starkenburg eG und Solar-Bürger-Genossenschaft eG) noch kein Wasserkraftwerk betreiben. Aber was noch nicht ist das kann ja noch werden. Gut unterwegs sind ja beide und eine Investition kann ich dort natürlich immer empfehlen.

6 Gedanken zu „Wasserkraftbeteiligung

  1. Jürgen Oberst

    Ich kann das Wort Wasserkraft nicht mehr hören. Ein Blick nach Tirol genügt. Dort werden unter schwer nachvollziehbaren Berechnungen zur angeblichen Wirtschaftlichkeit von sogenannten Projektentwicklern, oft die Firma INFRA, die Bürgermeister dazu gebracht, selbst in geschützte Habitate einzugreifen, siehe Virgental. Das nennt man dann Kleinwasserkraft. Bei den grösseren Projekten sind die Schweizer natürlich ganz vorne dabei, Stichwort GKI (Gemeinschaftskraftwerk Inn). Dabei wird dem Inn Wasser entnommen und durch kilometerlange Druckstollen geleitet. Durch die verbleibende minimale Restwassermenge (allein schon das Wort) läuft der Fluss leer, Landschaften trocknen aus. Dann noch die Grossprojekte der TIWAG, Stichwort Pumpspeicherkraftwerke. Hier haben wir es mit dem endgültigen technokratischen Wahn zu tun, der grosse Überleitungen zum Beispiel aus dem Ötztal in das Kaunertal vorsieht, und den widerstrebenden Bauern dabei sogar Enteignung androht.
    Das alles läuft unter Nachhaltigkeit, aber es geht natürlich nur um zwei Moloche, nämlich Tourismus (Beschneiung) auf der einen , Stromexport auf der anderen Seite. Nachdem das TIWAG-Modell, Spitzenstrom aus Pumpspeicherkraftwerken nach Deutschland zu verkaufen, durch die süddeutsche PV zusammengebrochen ist, setzt man jetzt auf die angedrohten Kapazitätsmärkte, was ja nichts anderes ist als das subventionierte Bereitstellen von Regelenergie. Dafür sollen dann auch noch die letzten unberührten Landschaften vernichtet werden, wie im Platzertal geplant!
    Wir brauchen das Wasser aber zum Leben, und das ist mehr als damit Strom zu erzeugen! Vor allem, da sich mit einem Bruchteil dieser naturvernichtenden Investitionsmilliarden der Energieverbrauch spezifisch senken liesse. Gleichzeitg könnte die dezentrale Erzeugung von Sonnenstrom vorankommen. Aber was macht Österreich? Führt eine Sonnensteuer ein!

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  2. Erhard Beitragsautor

    Hallo Jürgen,

    da warst du aber schnell mit einem Kommentar. Bitte nicht alle Wasserkraftprojekte verteufeln!
    Ich glaube wir brauchen einen Mix aus Sonnen- und Windenergie!
    Die Wasserkraft kann nur einen Teil zum Gesamtmix beitragen.
    Dass die Wasserkraftwerke ökologisch sauber geplant sein müssen ist klar.
    Dass es auch hier „schwarze Schafe“ gibt ist mir klar.
    Dein Vorschlag mit der Senkung des Energieverbrauchs kann ich aus meiner Erfahrung nur sagen, auf breiter Front hat dies bis heute noch nirgends geklappt. Vielleicht mal ein Haushalt, eine Firma aber noch nie in einer Kommune größer 1.000 Einwohner. Deshalb vorsicht mit solchen Hoffnungen es wäre ein größeres Potential für die Senkung des Energieverbrauchs vorhanden.

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    1. Jürgen Oberst

      Erhard hat geschrieben

      „…Deshalb Vorsicht mit solchen Hoffnungen, es wäre ein größeres Potential für die Senkung des Energieverbrauchs vorhanden.“

      Siehe dazu Ernst Ulrich von Weizsäcker, Faktor fünf.

      Aber: Die Effizienz allein ist es ja auch nicht. Wir brauchen vor allem eine Abkehr von energieintensiven Gewohnheiten. Das muss kein Verlust, kann sogar ein Gewinn sein. Aber es ist mit Änderung verbunden. Sind wir dazu als Gesellschaft nicht fähig, sehe ich uns auf dem Weg in eine Art ökologisches Singapur, keine schöne Vorstellung.
      Das persönliche CO2-Konto wird ohnehin kommen, da kann man sich dann überlegen, ob man für ein Wochenende nach Malle fliegt und dafür dann den Rest des Jahres mit dem Bus zur Arbeit fährt. Oder zu Fuss einkaufen geht. Da kriegen wir ganz schnell andere Strukturen.

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  3. Erhard Beitragsautor

    Ja das Buch ist gut aber leider Prosa!
    Wo ist die Kommune die es umgestzt hat dass sein Energieverbrauch um 10% durch Effizienz oder Änderung von Gewohnheiten reduziert wurde? Ich kenne immer nur einzelne Personen oder Firmen die eine Punktuelle Einsparung vorzeigen konnten.
    Ich hab selbst schon solche Sparwettbewerbe erlebt und die „Sieger“ haben sich mehr oder weniger zu „Öko-Spar-Deppen“ gemacht. Für eine breite Gesellschaftliche Akzeptanz war da nichts dabei und ich selbst bin auch nicht bereit auf Komfort zu verzichten.

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  4. Rainer

    Hallo Erhard, hallo Jürgen

    Obwohl ich zu „Wasserkraft“ nur sagen kann, es gab tausende von kleinen Anlagen in D, welche von den damaligen EVU über Dumpingpreisen „aus dem Markt gedrängt wurden“ – die Wasserrechte wurden zur „vollständigen Vernichtung“ abgekauft. Ob man die „wiederbeleben“ kann, ohne gleich ganze Landschaften umzupflügen, kann ich nicht sagen. Es gäbe eine ganze Reihe von Fließwassernutzung, die recht unorthodox sind, aber wohl derzeit noch weniger Chancen haben als die vergleichsweise „leicht realisierbare“ PV.

    Was das „Sparen“ angeht, da gibt es leider einen Effekt der eine gegenteilige Reaktion auslöst. „Rebound“. Sparen ohne Not – Not ist hier anscheinend nur ein steigender Preis – für lediglich dazu, „Andere“ verbrauchen das mühsam Eingesparte. Ein absolut aktuelles Beispiel ist der sehr sparsame energetische Nutzen, den die LED-Beleuchtung verursacht. Gerade weil damit erheblich elektrische Leistung „eingespart“ werden kann (besser werden könnte), führt dieses Leuchtmittel zu einem sprunghaften Einsatz, an Orten, welche zuvor nicht oder sehr spärlich „beleuchtet“ wurden. Ganze Städte blinken und leuchten nun quitschebunt in die nichtmehr vorhandene Nacht. Was vorher unbezahlbar gewesen wäre ist nun technologisch zum selben Preis machbar.

    Um das zu verhindern müsste nun eine „Luxussteuer“ eingeführt werden, der derartigen Unsinn „künstlich verteuert“. Der Aufschrei darauf,wäre sicher bis zum Mond hörbar. Müssten die dafür Verantwortlichen die Energie selbst (auch nur anteilig) erzeugen, würde tatsächlich gespart. Mensch lernt nur durch Schmerz „nachhaltig“. Kindern – also kleinen Menschen – Hitze verbal zu erklären, ist nahezu hoffnungslos, schon eine (möglichst) kleine Verbrennung ändert das sehr, sehr nachhaltig. Keine Angst ich habe da nix „aktives“ geleistet nur „danach“ sehr eindringlich den Zusammenhang „verstärkt“.

    Ach ja, woher ich diese Weisheit wieder mal haben WIKIPEDIA „Rebound (Ökonomie)“ dort unterteilt man in „direkte und indirekte Wirkung“ einfach mal lesen. In diesem Artikel gehen die Macher recht allgemeinverständlich auf dieses Phänomen ein.

    So wie ich mich und andere einschätze, werden nur schiere Not da etwas „nachhaltig“ bewegen. Dem Mensch fehlt völlig jede tatsächliche „Reaktion“ auf kommenden abstrakte Ereignisse. Erst, wenn die „Einschläge“ immer näher kommen, wird auch eine bislang abstraktes Ereignis, als echte Bedrohung wahrgenommen. „Wir“ sind einfach zu viele um ohne restriktive Maßnahmen auf Dauer auszukommen. Das dauerhaft nahezu eine Milliarde Menschen kläglich am Rande des Verhungerns vegetieren und andere gleichzeitig in für viele unsagbarem Luxus leben, zeigt wohin die Reise geht.

    Das irre, an dieser Entwicklung, war die seit Jahrhunderten wachsende und immer besser werdende Ernährung und wachsende Hygiene . Der daraus entstehende „Rebound“ war das Überleben einer immer größer werdenden Zahl von Menschen, bis ins „reproduktive Alter“. Als dann noch die „sog. industrielle Revolution“ so um 1800 hinzukam, wurde aus der bis dahin sich kaum ändernden linearen Bevölkerungsquote, in wenigen Jahren eine exponentielle Bevölkerungsexplosion die nun auf sehr hohem Niveau ~7,2 Milliarden in einen geringeren jährlichen Zuwachs von ~80 Millionen (Netto !) übergegangen ist. 80 Millionen Tote – zum makaberen Vergleich – haben 6 ! Jahre WK II weltweit verursacht. Um KEIN weiteres jährliches Wachstum mehr zu haben, müssten also in jedem der kommenden Jahre 80 Millionen Menschen mehr sterben OHNE das dies an der jetzt erreichten Anzahl etwas ändern würde.

    Womöglich müsste dafür Medizin, Hygiene und jede Maßnahme die irgendwie Leben verlängert / rettet usw. VERBOTEN werden. Jeder MUSS rauchen, Verkehrsregeln werden abgeschafft, Mord und Totschlag belohnt usw. usf.

    Die „gute Nachricht“, wenn „wir“ weiter so mit unseren Ressourcen umgehen, wird sich das ganz von alleine regeln…..

    Da wäre „Singapur“ ein geradezu paradiesischer Ort !

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