Die VDE will Balkonmodule sicher in die Steckdose stecken!

Geschafft,
die VDE hat folgendes verlautbaren lassen: „Wir wollen, dass die Mini-PV-Anlagen im Haushalt genauso wie ein Fernseher ohne technische Fachkenntnisse angesteckt werden können und das ohne Einschränkungen beim Thema Sicherheit

Na endlich!

Beim Sonnenflüsterer liest sich solch eine Willensbekundung folgendermaßen:
Solar2go
Die Schaffung einer Regelung wie jeder „Oma- und Opaleicht“ die Sonnenenergie ohne staatliche Förderung nutzen kann!
Allerdings bereits im April 2015 niedergeschrieben!

Trotzdem bin ich froh dass unser deutsches Normungsgremium diese Pressemitteilung veröffentlicht hat. Es kann ja schließlich nicht schwierig sein theoretisch zu beschreiben dass die „Steckerfertige Photovoltaik (PV) Anlagen“ sicher zu betreiben sind. Schließlich sind in Deutschland laut Hersteller ca. 20.000 „Steckerfertige Photovoltaik (PV) Anlagen“ schon verkauft und damit höchstwahrscheinlich in Betrieb. Der Praxistest ist doch damit schon abgeschlossen oder?

Dass es im Betrieb Probleme mit diesen Stecker-Modülchen gab ist mit nicht bekannt. Also besteht das Problem nur noch darin, etwas theoretisch zu beschreiben was praktisch schon geht.

Dass für solch eine Beschreibung, alle an einen Tisch sollen kann ich gut verstehen.
Deshalb unterstütze ich die Forderung der DGS aus dem VDE „Workshop“ am 21. November 2016 einen runden Tisch zu machen. Schließlich bietet die DGS folgendes an: „mit Gutachten und Studien zu belegen, dass der Betrieb von Stecker-Solar-Geräten auch in Deutschland über den Schukostecker und die Haushaltssteckdose sicher möglich ist.

Also Leute die Theorie wird von den Fachleuten demnächst abgedeckt und die Praktiker können derzeit weitermachen wie bisher… (Guerilla PV) 😉

6 Gedanken zu „Die VDE will Balkonmodule sicher in die Steckdose stecken!

  1. Donald

    Hi,
    das hört sich ja schonmal sehr gut an.
    Wird damit auch die Pflicht für einen „Einspeisezähler“ beseitigt? Mein Versorger will das unbedingt, oder eben ein Zähler mit zwei Zählwerken….
    Welches Pluginmodul rechnet sich denn gerade am schnellsten?
    Donald

    Antworten
    1. heinbloed

      Hi Donald!
      Wg. der Frage „Welches Pluginmodul rechnet sich denn gerade am schnellsten?“:

      Das laesst sich nicht so einfach beantworten.
      So eine Anlage besteht aus 2 Teilen, dem Modul und dem Wechselrichter.
      Fuer diese 2 Teile sind unterschiedliche Hersteller verantwortlich und die geben unterschiedliche Garantien.
      Von der Stange weg eine Fix-und-fertig-Anlage gekauft kommt man (so weit mir bekannt) nur auf max.5 Jahre Garantie.
      Waehrend Modulhersteller schon bis zu 30 Jahre Garantie anbieten und Wechselrichterhersteller bis zu 10 Jahren.
      Diese Maximalgarantie selbst zusammengesteckt kostet aber auch gut das doppelte im Vergleich zum billigsten no-name Anbieter mit fragwuerdiger Garantie (e-bay, Alibaba) und ist etwa 20% guenstiger als die Standard fix-und-fertig plug-and-play Anlagen mit rd.2-5 Jahren Garantie.

      Wenn Sie die Zeit haben und bei der Anschaffung sparen moechten : schauen Sie sich um und kaufen Sie die Teile separat.
      Wenn’s schnell gehen soll (um so frueher Sie den Schritt wagen um so eher sparen Sie) dann nehmen Sie besser die fix-und-fertig Anlage mit EU-weiter Garantie, also von einer Firma mit gutem Renomee.

      Viel Spass!

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    2. Markus

      Zitat:
      „Hi,
      das hört sich ja schonmal sehr gut an.
      Wird damit auch die Pflicht für einen „Einspeisezähler“ beseitigt? Mein Versorger will das unbedingt, oder eben ein Zähler mit zwei Zählwerken….
      Welches Pluginmodul rechnet sich denn gerade am schnellsten?
      Donald“

      Ein ganz einfaches Beispiel. Als Daumenwert für die Einspeisung von Solarstrom nimmt man in Deutschland bei den Ertragswerten ca. 850-950kWh pro kWp. Das aber bei halbwegs optimaler Ausrichtung. Also irgendetwas zwischen südost-süd-südwest. Dazu noch eine Neigung von 20-45°. Und schattenfrei sollte es auch noch sein. Bedeutet also, daß ich eigentlich im Jahr bei zwei Standard PV-Modulen mit ca. 265Wp einen Ertrag von ungefähr 477kWh haben sollte.

      Mit diesen 477kWh darf ich aber nicht rechnen. Warum? Ganz einfach. Entweder verbauche ich die 477kWh nicht komplett in meinem Haus oder Wohnung, weil ich die Verbaucher nicht nach dem Sonnenstand nutze, sondern so wie ich sie gerade benötige. Und der zweite Faktor ist, daß die Plugin-Module meistens nicht optimal aufgestellt werden, sondern irgendwo montiert werden, wo es gerade passt. Also hängen Sie entweder bei 90° Neigung am Balkon, werden im Laufe des Jahres von Bäumen oder Büschen verschattet oder werden in Richtung Osten oder Westen montiert, weil der Normalsterbliche Mitteleuropäer sich keine großen Gedanken zu dem Thema macht. Also kann man schonmal 30% direkt von den 477kWh/Jahr abziehen. 334kWh bleiben dann also noch zum Eigenverbauch.

      Sagen wir jetzt einmal, daß der Durchschnittliche Energiepreis in Deutschland für die kWh bei 0,28 €/kWh liegt, so wären wir bei einem Gesamtbetrag von 93,50€ die ich jedes Jahr sparen könnte. Dafür müßte ich aber den ganzen Tag durchgehend einen dauerhaften Grundverbauch von ungefähr 350-380W in der Wohnung haben. Schließlich muß die erzeugte Solarenergie abgenommen werden. Ohne diese Grundlast, verpufft der saubere Strom und sucht sich den Weg ins Stromnetz des Versorgungsnetzbetreibers. Also der EON, Westnetz, Stadtwerke,…usw. Mir persönlich sind nicht viele Kunden bekannt, bei denen das so zuhause aussieht. Schließlich wurden wir alle in den letzten 20 Jahren dazu erzogen, die ganzen Standby-Verbraucher zu eliminieren. Also wird fleißig geschaut daß das Fernsehen entweder ausgeschaltet wird oder das der LED-TV nur 0,5W im Standby verbaucht. Das der alte Radiowecker mit seinen 10-15W gegen eine batteriebetriebene Funkuhr ausgetauscht wird. Das nirgendwo das Licht umsonst brennt. Das die energieverschwendende Heizungspumpe mit ihren 100W nicht 24 Std. läuft sondern gegen eine lastabhängige und energiesparende Pumpe ausgetauscht wird, die vielleicht noch 20-30W im üblichen Betrieb verbraucht. Und so geht das immer weiter. Also sollte sich jeder der sich so ein Plugin-Modul kauft ersteinmal 2-3 Wochen morgens, (möglichst) mittags und abends seinen Zählerstand angucken, natürlich aufschreiben und eine kleine Tabelle damit erstellen. Dann kann er schonmal abschätzen, wieviel er wirklich verbaucht und was er so verbraucht. Somit hat er etwas an der Hand, womit er abschätzen kann wie sein eigenes Verbauchsverhalten ist und wieviel wirklich am Tag in seinem Haus bzw. Wohnung passiert. Nur damit man eine ungefähre Vorstellung hat, was am Tag so verbaucht wird. In Deutschland setzt man als Durchschnittswert am Tag einen Verbauch pro Person im Haushalt innerhalb 8Std. von ca. 1,2kWh voraus. Also tagsüber bei Tageslicht und normalen Verbauchsverhalten. Soll einfach nur heißen, keine Nachtspeicherheizung, keine Aquariumnutzung oder sonstiges in dieser Richtung.

      Ein Modul kostet im Einkauf ungefähr 220,-€ und der passende Wechselrichter dazu nochmal 250,-€. Insgesamt bei zwei Modulen also ein Einkaufswert von 940,-€. Wenn ich jetzt noch den Stecker ,die Leitung zum Anschluß, die Halterung und ein bißchen Kleinkram dazu rechne, liegt man also bei insgesamt 1000,-€. Benötige ich jetzt noch jemanden um das alles zusammenzubauen, bin ich bei freundlichen 1100,-€. Somit wäre also bei voller Abnahme des erzeugten Solarstroms die beiden Module in 12 Jahren bezahlt. Immer in der Annahme das die Strompreise so ungefähr bei 30Cent/kWh bleiben. Steigt der Preis auf 0,35€/kWh ist das ganze System nach ungefähr 10 Jahren bezahlt.

      Ich möchte alle die das lesen darauf hinweisen, daß diese Berechnungen auf geschätzten Annahmen basieren und sollte nicht als Basis für alle Wohnsituationen genommen werden. Weiterhin möchte ich jeden dazu anstoßen einmal zu überlegen, ob es nicht eventuell sinnvoller wäre in energiesparende Geräte zu investieren oder sein Verbrauchsverhalten zu überdenken, bevor er sich ein Plugin-Modul kauft. Denn jede nicht erzeugte kWh ist die günstigste Art Energie zu sparen! Der Jenige der dieses schon getan hat und keine weiteren Einsparpotentiale hat, kann sich gerne mit dem Thema Plugin-Module beschäftigen, sich ein oder zwei von den Teilen kaufen und etwas gutes für die Umwelt tun. Darf aber auch keine Wunder erwarten. 😉

      Noch etwas zum Thema Zähler des Energieversorgers. Der Zähler muß entweder in zwei Richtungen messen können oder eine Rücklaufsperre haben. Ansonsten verstößt man gegen das Energiewirtschaftsgesetz und begeht eine Straftat (Die kWh wird sozusagen geklaut.). Auch wenn man den Strom nicht sehen kann, ist es trotzdem ein Wirtschaftsgut, wie jede Kaugummipackung im Supermarkt, und muß bezahlt werden! Beim genannten Kaugummi geht auch niemand von uns ins Geschäft rein und nimmt die einfach so mit, nur weil es nicht so groß oder wertvoll ist wie ein Stück Fleisch oder Brot.

      Markus

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  2. Rainer

    @Donald – langsam mit den Pferdchen ….

    Wer das vom VDE verlinkte Pdf : https://www.vde.com/resource/blob/940744/bcf69a17090329f637c986c49d01b46b/pressemitteilung-pdf-data.pdf

    sorgfältig durchliest, stößt auf :

    >Bislang scheiterte ihre flächendeckende Einführung jedoch an den Sicherheitsstandards für das Produkt. So konnten sich die Hersteller bisher nicht darauf einigen, unter welchen Anforderungen Mini-PV-Anlagen sicher betrieben werden können. Vor allem Fragen zu den Themen Überlast, Schutz gegen elektrischen Schlag bei Einspeisung über Verbraucherstromkreise und
    Blitzschutz sind noch nicht hinreichend geklärt Allerdings haben die Hersteller der Mini-PV-Anlagen bislang noch kein Projekt für eine Produktnorm gestartet, um die Anforderungen an die anzuschließenden steckerfertigen Mini-PV-Module festzulegen. „Ohne Auftrag der Produkthersteller sind uns die Hände gebunden“, sagt VDE-Normungsexperte Dr. Jens Gayko10 kWp sein sollte) mit Speicher „einkaufen“. Bei ganz sicher weiter steigenden Preisen langfristig eine sinnvolle Investition….

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