Dieser Fight ist vorbei

dieser-fight-ist-vorbei

Mit dieser Meinung steht Hubertus Grass, der den Blog bei Dialog.Energie.Zukunft moderiert, nicht alleine. Viel zu viele sind dem Glauben verfallen, dass sich alle an den Atomausstiegs Konsens von 2011 halten.

Da spricht meine Lebenserfahrung etwas anderes. Der Käse, ist noch nicht gegessen!

Man kann sich auch die Welt schön schreiben und die Realität ausblenden. Gerade gestern haben die Klimaretter berichtet, dass beim Erörterungstermin um den Rückbau der Atomruine Grafenrheinfeld von Eon nicht ausgeschlossen wurde die Ruine wieder hoch zu fahren. Bei der Anhörung in Biblis (2015) wurde vom RWE Kraftwerksdirektor genau der gleiche Satz verwendet. Wenn also der Moderator vom EnBW verkündet der „Fight wäre vorbei“ hat er die Rechnung ohne RWE und Eon gemacht. Vattenfall wird sich sowieso nur noch um möglichst viel Kohle Abschöpfung in Deutschland kümmern… Denn der „Konsens“ wurde 2011 nur zwischen 4 von 5 im Bundestag vertretenen Parteien erzielt. Konsens mit den Kraftwerksbesitzern gab es nicht! Dafür aber Rechtsstreitigkeiten die den Steuerzahler mehrere hundert Millionen kosten dürften.

Bis zum „Konsens Ausstieg“ Ende 2022 finden noch zwei Bundestagswahlen statt. Derzeit sprechen SPD/Linke/Grüne über eine R2G Zusammenarbeit auf Bundesebene. In aktuellen Umfragen würden ca. 45 % diese Parteien wählen. Wie es aussieht wenn diese R2G Koalition favorisiert würde, kann ich nicht vorhersehen. Was ich allerdings sehe, dass CDU/CSU+AfD ebenfalls 45% der Stimmen haben und die FDP auch in den Bundestag käme. Nicht, dass ich an eine Koalition dieser Parteien glaube, aber CDU/CSU stehen nun mal der Atomkraft aber auch der Braunkohle sehr nahe. Ob die CDU/CSU sich auf die Oppositionsbank setzt und R2G beim Regieren zuschaut, wage ich zu bezweifeln. Der Käse ist noch nicht gegessen und ich hab nur die Wahl 2017 angeschaut. Wer weiß wie es 2021 aussieht?

Derzeit werden in Deutschland die Erneuerbaren Energien ausgebremst, während weltweit ausgebaut wird. Anders ausgedrückt die Industrienation Deutschland verliert den Anschluss. Also politisch gesehen, ist der Fight noch lange nicht vorbei!

Auf Ebene der Konzerne tobt der Fight wie nie zuvor. Es gibt ungezählt Klagen von AKW Betreibern gegen Bund/Länder bei denen es meist um Millionen Euro geht. Ich erlebe direkt am AKB Biblis live mit wie RWE auch in Zukunft seine „Kohle“ machen wird. Von wegen der Fight ist vorbei. Am radioaktiven Müll wird in den nächsten tausenden Jahren noch kräftig bei den Bürgern abkassiert werden. Diese Kosten wird keiner gegenprüfen können sondern die „radioaktiven Müll Experten“ werden Rechnungen schreiben nach Belieben… Ob die Rechnungsschreiber die 4 AKW Besitzer sein werden oder andere Konzerne, dürfte für die Bürgerschaft egal sein. Aber sie werden blechen.

Weil der Fight noch lange nicht vorbei ist bin ich der Meinung wir sollten unsere Position klar positiv rüberbringen. Deshalb meine Idee mit der Megaparty um mit Nukedown auch weltweit ein Zeichen zu setzen. Im SMA Blog habe ich ein paar Fragen zur Megaparty beantwortet. Für das Fest haben wir noch Jahre Vorbereitungszeit, aber der Fight wird tagtäglich neu geführt. Mein nächster „Kampftag“ wird der 22.9.2016 in Biblis sein. Alle die meinen der Fight wäre vorbei, lade ich dazu herzlichst ein. Plätze sind genügend da!

Ein Gedanke zu „Dieser Fight ist vorbei

  1. Matthias

    Gerade für die nächste Bundestagswahl ist wichtig: Die CSU hat den Zubau von Windkraft in Bayer de-facto verboten. Gleichzeitig verhindet sie erfolgreich den Bau von neuen Stromleitungen nach Bayern. Warum? Na, es sollte schon jetzt jedem klar sein, was nach der Bundetagswahl 2017 passieren wird, bevor Ende des Jahres 2017 das Atomkraftwerk Grundremmingen B hätte abgeschaltet werden sollen …

    Die Argumente für die „alternativlosen“ Laufzeitverlängerungen werden schon jetzt geschaffen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Matthias Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.