Versicherungswirtschaft will Guerilla Balkonmodule

Kaum bin ich mal 20 Tage nicht aktiv überschlagen sich die Ereignisse bei den Balkonmodulen… (PVPlug, Guerilla PV, Stecker Geräten). Den größten Überraschungscoup verbuchte Greenpeace-Energy mit einem „Geständnis“ vom Netzbetreiber Westnetz, dass „keine schädlichen oder störenden Rückwirkungen auf unser Elektrizitätsversorgungsnetz erkennbar sind“. Guerillios was wollt ihr mehr?

Leute kauft euch ein Steckermodul und hängt es an den Balkon!

Ach so es gab auch noch andere Meldungen. Am 21. November trafen sich 50 Teilnehmer in Frankfurt zum Workshop der Deutsche Kommission Elektrotechnik (DKE). Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) sieht diese Veranstaltung als Erfolg an. Die DGS und einige Mitglieder des PVPlug Teams werden „nun weiter konstruktiv in den Normungsgremien mitarbeiten und einen konkreten Normergänzungsentwurf einbringen.“ Als Praktiker sag ich gut so, aber für diejenigen die sich aktuell überlegen ob sie sich ein Steckdosenmodul kaufen sollen gilt der oben genannten Satz!

Leute kauft euch ein Steckermodul und hängt es an den Balkon! Das Modul hängt auch ohne Norm und Strom kann es auch produzieren.

Im PV Magazin wurde Marcus Vietzke (Koordinator der DGS Arbeitsgruppe „PVplug“) interviewt. er berichtet von den Bedenken der Versicherungswirtschaft. Was die Versicherungswirtschaft am runden Tisch zu suchen hat ist mir schleierhaft. Ahh wer das Interview genauer liest ist klar im Vorteil. Die haben Angst dass ihre Versicherten ein Solarmodul kaufen und damit sich die Versicherungssumme erhöht… Oh holy shit was hat dies mit dem sicheren Betrieb eines Stecker Gerätes zu tun? Die Rendite der Versicherungskonzerne sind mir egal. Ich will günstigen Strom für Bürger!

Klar dass die Versicherungsbranche lieber Megawatt PV Anlagen oder zumindest EEG Anlagen bei den Bürgern auf dem Dach haben wollen. Denen können sie eine Versicherung andrehen. Einem Steckdosenmodulbetreiber wird dies schwerlich zu vermitteln sein…
Also Leute, stellt euch drauf ein, die Versicherungsbranche wird uns weiter Kurzschlüsse verursachen… Wer bis hierher gelesen hat, weiß aber auch, ihr könnt einfach ein Modul an den Balkon hängen…

Wie bereits geschrieben, es hat sich mächtig viel getan und wer sich noch mehr technische Infos reinziehen will, dem empfehle ich die Studie vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem (ISE) mit dem Titel „Steckerfertige, Netzgekoppelte Kleinst-PV-Anlagen“. Da gibt es auf 113 Seiten geballte Informationen zum PV-Plug und bei Punkt 2.10 (Seite 29-30 eine Marktübersicht aller Geräte). Oder aber jeweils zu den verschiedensten Themen die Fazit Seiten lesen. Oder was der Sonnenflüsterer am liebsten flüstert. Leute kauft ein Balkonmodul und hängt es irgendwo am Gebäude auf, nehmt den Stecker und rein damit in die Steckdose…

Der Weg (dieser Weg wird ein langer sein!) eine Norm für das Oma und Opaleichte in Betrieb nehmen von Steckdosen Modulen zu gehen, ist richtig, aber so lange wie diese Norm nicht da ist wollen wir der Versicherungsbranche ihren Willen erfüllen.

Kauft Steckdosenmodule und betreibt sie als Guerilla PV. Dass ist Oma und Opaleicht und kann jeder.

Eine weitere Baustelle werde ich in den nächsten Tagen angehen. Die Energieblogger haben eine Blogparade mit dem Thema „Digitalisierung in der Energiewende“ gestartet. Da muss ich aber nochmal in mich gehen bevor ich dazu was schreiben…

4 Gedanken zu „Versicherungswirtschaft will Guerilla Balkonmodule

  1. Björn

    Hi,

    ich kann diese Studie nicht finden:
    Studie vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem (ISE) mit dem Titel „Steckerfertige, Netzgekoppelte Kleinst-PV-Anlagen. Gibt es einen direkten Link?

    Antworten

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