Bei vielen Vorträgen ist den Menschen nicht bewusst wie dramatisch sich die Energieverteuerung in den letzten Jahren auswirkt und was uns noch bevorsteht. Deshalb habe ich am Beispiel meiner Heimatgemeinde Bürstadt mit ca. 15.000 Einwohnern die Auswirkungen aufgezeigt.
Wenn im Jahr 2002 für den Import von Kohle, Gas und Öl noch ca. 7 Millionen (1. Balken) aufgewendet wurden, haben sich diese Kosten bereits auf ca. 15 Millionen (3. Balken) im Jahr 2006 erhöht. Wenn ich die Verdreifachung des Ölpreises, die Verdopplung von Gas und Kohle von 2006 bis heute berücksichtigen würde, können wir locker mit ca. 21 Millionen Euro rechnen. Das wäre eine Verdreifachung der Kosten seit 2002. Jeder kann mal sein Gehalt/Rente von 2002 und 2006 nebeneinanderlegen ob er eine ähnliche Einkommenserhöhung erzielt hat? Für die Zukunft dürfte es klar sein, daß endliche Ressourcen nach den Marktgesetzen einfach teurer werden müssen und niemand danach fragen wird wer sich dies noch erlauben kann…
Der Haushalt im Jahr 2008 (Balken 4) der Stadt Bürstadt beträgt 22 Millionen für alle Ausgaben innerhalb der Stadt. Ähnlich hoch ist der momentan Schuldenberg (Balken 5) von 19 Millionen Euro. Warum versucht die Stadt Bürstadt nicht das Potential der erneuerbaren Energien vor Ort zu heben?
Dazu müsste man Energieberater, Stoffstrommanager und Öffentlichkeitsarbeiter beauftragen. Die Energie vor Ort zu gewinnen, einzusparen oder effizienter zu verwenden.
Wer mir jetzt die Kosten für diese Arbeitsplätze vorhält dem möchte ich mal die Chancen dieser Aktivitäten aufzeigen.
Jeder Euro der durch die Aktivitäten dieser Experten investiert wird kommt sofort dem regionalen Handwerk zugute. Die vermiedenen Ausgaben für Energieimporte bleiben in der Region.
Entweder direkt in der Kasse des Investors (bei Sonnenenergie, Einsparung und Effizienz) oder aber bei den regionalen Energielieferanten aus der Land- oder Forstwirtschaft (bei Holz und Biomasse).
Die leidtragenden sitzen z.B. in Dubai oder Essen (RWE) . Wenn wir es schaffen unsere lokalen Energien langfristig zu nutzen wird sich dies in den Bilanzen der Stadt aber auch in den Portmonais der Bürger in Bürstadt auswirken.
Wenn nichts getan wird, dann kann man sich an fünf Finger abzählen, daß die sozial schwachen ein enormes Problem bekommen, da sie nicht mehr in der Lage sein werden ihre Energiekosten (Heizung, Strom) zu bezahlen. Aber nicht nur sozial schwache sondern auch Häuslebesitzer die in den sechziger Jahren ihr Haus als Altersvorsorge gebaut haben und die derzeit mir einer Rente die Wohnung finanzieren sollen.