Leider wird diese Überschrift in keiner der „großen“ Zeitungen gewählt. Immer nur geht es um die Atomkonzerne. „Atom und Konzern“ sind sexy und „Sonne und Bürger“ unspektakulär.
Wegen ein paar läppischen Atom-Arbeitsplätzen wird gerade Mal wieder in allen Medien diskutiert wie die Kosten der Atomenergie hin und hergeschoben werden. Fakt ist die Kosten sind durch den Einstieg in diese gefährliche Technik heraufbeschworen worden. Da wir über tausende von Jahren reden, in denen das Gift dieser Technik bewacht werden muss, kann kein Mensch sagen was dieser Einstieg, Betrieb und Bewachung in Summe kosten wird. Aus meiner Sicht ist dies auch egal. Wer Fehler macht der muss auch für die Folgen aufkommen. So einfach ist das.
In der Solarbranche haben wir durch politische Beschlüsse (rot/grün) einen Wahnsinns Boom ausgelöst. Danach wurde diese Technik ebenfalls politisch (schwarz/gelb) niedergemacht. In Summe sind in Deutschland in der damals hoch subventionierten Solarbranche zwischen 50.000 bis 60.000 Arbeitsplätze (auch meiner) platt gemacht worden. Dass sich ein Bundesverfassungsgericht mit dem Solarausstieg in Deutschland beschäftigt, ist reine Utopie. Im Gegenteil die politisch Verantwortlichen suhlen sich noch in ihrem „Erfolg“ obwohl mit der Vernichtung der Arbeitsplätze auch die Subventionen aus den Anfangsjahren verballert wurden…
Meine Meinung als „letzter Atomkraftgegner vor dem AKW Biblis“ war natürlich wieder mal in der Regionalen Presse gefragt. Wie üblich in solchen Artikeln werden pro und contra Aussagen aneinandergereiht. Aus meinem 16 minütigen Telefongespräch, werden dann vier Sätzchen zitiert wobei der Begriff „Öko-Hippies“ nicht von mir stammt.
Die taz bricht die Entschädigungszahlungen von 19 Milliarden auf „wenn überhaupt im Millionenbereich“ runter. Malte Kreutzfeldt zeigt auch auf wie die Bundesregierung das aktuelle Atom Kostenproblemchen leicht korrigiert werden könnte. Das Zauberwort heißt Brennelementesteuer. Diese Steuer wird am Ende des Jahres wegfallen. Welch paradiesische Zustände. Man stelle sich mal vor die Einkommenssteuer würde am Ende des Jahres entfallen? Diese Brennelemente-Steuer müsste nur weitere 6 Jahre erhoben werden. Wir hätten Milliarden Mehreinnahmen und so ganz nebenbei viel schneller die alten Atomkraftwerke aus Kostengründen vom Netz…
Die Süddeutsche erkennt die wahre Dimension des Atom Problems. „Der Kampf um die Atomkraft hat gerade erst begonnen„. Damit hat die Süddeutsche Zeitung Recht. Allerdings reicht die Süddeutsche Weitsicht auch nicht aus, um zu erkennen, was die nächsten x-Jahre für Kostenprobleme für die Bürger der Republik auf uns zukommen. Ich erlebe es ja beim Rückbau der Atomruinen in Biblis.
Wenn die Haftung der Konzerne für den Atommüll demnächst für wenige Milliarden an die Bürger verschachert wurde, dann kommt erst die lange Zeit des abkassieren der Atomkonzerne. Die kurze Zeit des abkassieren für den Betrieb der AKW’s haben wir ja bald hinter uns.
Dann werden genau diese Konzerne uns die Rechnung präsentieren, was die Sicherung des Atommülls kostet. Sie werden natürlich bereit sein alle Sicherheitsforderungen der Bürger zu erfüllen. Natürlich gegen bares. Nur bares ist wahres! Ich sage voraus, es wird teuer werden!
Wer außer den Betreibern der Atomkraftwerken (oder deren Tochtergesellschaften) wird in der Lage sein den Atommüll „zu sichern“? Diese Arbeitsplätze werden sicher sein. Sie werden gut bezahlt (besser wie z.B. Lehrer, Altenpfleger, Erzieherinnen) werden. Schließlich geht es beim Atommüll um hochgiftige Substanzen und bei den alternativ genannten Berufen, nur um Menschen.
Dass die Konzerne die diesen Atommüll sichern, ordentliche Renditen erwarten, dürfte jedem klar sein. Dann können die Kommunen wie zum Beispiel Biblis wieder auf „Sponsoren“ Gelder für Vereine und Sporthalle (siehe Bericht Mannheimer Morgen) hoffen.
Na dann ist doch alles gut!
Nicht gut, ist die Sprachlosigkeit meiner Energieblogger Kollegen zu dem Thema Atomkraft. Die sind wohl alle mit der Blogparade (Täteräterä) beschäftigt?