Vattenfall hat seinen Konzernchef gefeuert. Wer aber meint es wäre wegen der miserablen Betriebsführung der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel der täuscht sich. Herr Lars G. Josefsson wurde gefeuert weil er die Haftungsverpflichtung für Unfälle in den beiden Atomkraftwerken übernommen unterzeichnet hat. Bisher hatte die schwedische Regierung gedacht “nur” die deutsche Tochter Vattenfall Europe kommt dafür auf. Sprich mit einem Butterbrot werden die geschädigten Anwohner abgefertigt!
Wenn jetzt aber die volle unbegrenzte Haftung eintritt, wäre Schwedens wichtigster Stromversorger “sofort bankrott”. Als Anwohner von Biblis kann ich nur sagen: “Willkommen im Club”. Ich wäre auch sofort bankrott. Vielleicht auch noch radioaktiv verseucht aber das zählt nur zweitrangig.
Wenn Krümmel und Brunsbüttel sicher wären, bräuchten sich die Schweden (die Hauptaktionär von Vattenfall sind) keine Gedanken machen. Sie machen sich aber viele Gedanken. Das macht wiederum mich nachdenklich!
Mit dieser Reaktion wird aber die Denkweise dieser Manager klar. Sie gehen davon aus, für die Schäden nicht aufzukommen. Das Risiko trägt die Allgemeinheit. Auch bei einer Laufzeitverlängerung landen die Gewinne bei den Konzernen und das Risiko tragen die Anwohner.
Was da noch auf uns zu kommt “Mein lieber Schwede”.
Wenn wir in Deutschland wie die Schweden denken würden, müssten wir unsere Regierung kündigen. Denn schließlich haben die auch die Haftung für den Ernstfall übernommen. Aber wir tun sowas nicht. Wir glauben nämlich dass Deutschland die sichersten Atomkraftwerke der Welt hat. Ich hoffe nur, daß die so sicher sind, dass sie ihr Stromkontingent Störfalllos über die Bühne kriegen. Aber dann wird abgeschaltet! Sonst übernehm ich für mich keine Haftung mehr.