Prokon?

Jetzt gibt auch noch der Sonnenflüsterer seinen Senf zum Fall PROKON! Nicht genug dass in fast allen Presseorganen (zu viele um zu verlinken!) sich die Firma Prokon und ihre ca. 75.000 Anleger wiederfinden nein jetzt auch ich noch…

Ich melde mich nicht zu Wort weil ich beurteilen kann was der Fehler bei Prokon war oder ob überhaupt einer gemacht wurde. Obwohl ich bei insgesamt vier verschiedenen Windparkprojektierer investiert habe war Prokon nie dabei. Schon früh habe ich mich Prokon befasst. Ich habe Windparkprospekte der Firma Prokon zu sechs Windparks angeschaut. Windpark Horst, Eilsleben-Ovelgünne, Bütow, Wittenberg, Zieko und Schwabhausen. Das dürfte teilweise schon mehr als zehn Jahre zurückliegen. In Summe ging es bei diesen sechs Windparks um eine Investition von ca. 117 Millionen Euro. Das einzige was ich im Nachhinein als auffällig nennen würde ist die Haftung die über der Einlage (meist 150% oder 200% WP Horst, Eilsleben-Ovelgünne) lag. Für mich ein „No Go“ mit der Investion als Kommanditist erwarte ich eigentlich, dass ich keinerlei Geld nachschiessen muß wenn es mal schief läuft. Leider besitze ich diese Prospekte (mein Fundus umfasste 135 Windparkprospekte) nicht mehr und kann auch nicht mehr sagen wie das Konzept genau war. Aber zum damaligen Zeitpunkt hatte PROKON zumindest noch einzelne Windparks geplant, gebaut und betrieben.

Natürlich habe auch ich bis heute immer wieder Prospekt zugeschickt bekommen. Mich erstaunte schon die Ausbaudynamik und die „Werbemacht“ die dieses Unternehmen hinlegte. Allerdings verstörte mich, dass mir der Überblick über das „Konstrukt PROKON“ immer mehr entglitt! Dies scheint mir das eigentliche Problem zu sein. Wenn der Anleger nicht mehr kapiert wo sein Geld ist und wie seine Investition in den nächsten Jahren wieder zurückgezahlt wird, dann wird es für das Unternehmen gefährlich. Das Vertrauen schwindet!
Bei schlechter Presse (und die hatte PROKON fast immer!) kippt irgenwann die Stimmung. Bei PROKON scheint hinzuzu kommen, dass die Kündigungsfrist für Genussrechte sehr kurz sind. Was bedeutet wenn heute Investoren ihre Einlagen zurück haben wollen dann muß Ende Februar die Kohle auf dem Tisch liegen. Bei einzelnen Personen macht dies sicherlich nichts aber wenn es zu viele sind und wenn das Neukundengeschäft stockt dann hat das Unternehmen ein Problem! Die Finanzen sind in Windräder angelegt und können kurzfristig nicht flüssig gemacht werden. PROKON hielt anscheinend nicht viel mit Kooperationen mit Banken und so sind diese jetzt auch nicht bereit PROKON zu stützen. Mir steht nicht zu die vorhandenen Werte (in der Regel Windparks) und die Projektpipeline von PROKON die ja auch einen erheblichen Wert darstellt zu bewerten. Ich kann auch nicht bewerten, ob sich die Eigentümer bereicherten oder die Mitarbeiter fürstlich entlohnt wurden es gilt erst einmal die Unschuldsvermutung. Ich möchte auch keine Empfehlung abgeben ob diejenigen die investiert haben ihr Geld zurückholen sollen, abwarten mögen oder sogar erneut investieren sollen. Dafür ist mir dieses Firmengeflecht zu unüberschaubar. Mir scheint aber dass den Anlegern das Vertrauen verloren ging und dies ist das jetzige Dilemma! PROKON hat seinen Investoren zu viel zugemutet. Schuster bleib bei deinem Leisten! Verkauf Windparkbeteiligungen! Mußte der Stromverkauf mit angeboten werden? Briketts auch noch? Ich weiß es nicht, aber mir erscheint es wurde zuviel angegangen…

Ich plädiere weiterhing für dezentrale Bürgerbeteiligung und davon hat sich PROKON leider entfernt. Mit dem „Produkt Windrad“ hat dieses Firmenschicksal nichts zu tun. Die Windräder stehen und produzieren Strom. Wer der Eigentümer dieser Windräder ist kann der „Energiewende“ egal sein. Es wäre aber schade wenn die vielen Mitarbeiter von PROKON mit ihrem Wissen der Branche verloren gehen und es wäre schade wenn die Investoren den Erneuerbaren Energien fern blieben. Wir brauchen diese Menschen mit Ihren Talenten und wir wollen mit den Investoren weitere Projekte umsetzen. Let’s go…

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