Ketzerische Frage

Wie angekündigt hab ich mir die Live Übertragung „Zur Sache“ von RNF (knapp 1 Stunde) angeschaut und mache jetzt in Ruhe meine Anmerkungen.

rnf

Gleich zu Beginn überraschte mich Harald Bürk mit der ketzerischen Frage „Brauchen wir die Stromtrassen überhaupt?“
Überrascht hat mich die Frage zu diesem frühen Zeitpunkt da ich erwartet hätte die Diskussion mit der Windenergie vor Ort zu beginnen. Vielleicht ist mir deshalb auch entgangen auf die Unsinnigkeit der Stromtrassen hinzuweisen. Zum einen was passiert wenn weder im Norden noch im Süden die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht dann braucht man ja doch Speicher. Warum ein neues Netz bauen wenn ein Gasnetz schon vorhanden ist? Wer schützt das HGÜ Netz vor Verrückten?

Aber so ist es in einer Live Sendung du kommst immer dann zu Wort wenn du es nicht erwartest.

Bei der „ersten Fragerunde“ hab ich mich noch zurückgehalten aber es zeigte sich schon, dass Volker (Freunde von Prokon) und Jürgen (Eneriegenossenschaft Starkenburg) sich mit einer Stromtrasse, die frühestens 2024 Strom transportieren kann, nicht beschäftigen. Warum auch Projektierer haben die Ausschreibung im Kreuz und damit haben Sie in nächster Zeit gerade genug um die Ohren. Wolfgang (Grüne BaWü) verweist auf Versorgungssicherheit und auch die MVV benutzt dieses Totschlag Argument. Versorgungssicherheit durch ein Übertragungsnetz das gespeist wird durch Wind und Sonnenenergie?

Dass es derzeit in Hessen und BaWü große Anstrengungen gibt die Windenergie voran zu bringen ist unbestritten. In BaWü läuft es aus meiner Sicht noch runder wie in Hessen. Die hessische CDU mag auf Landes Ebende zwar hinter dem Ausbau auf 2% der Landesfläche stehen aber lokal vor Ort erlebe ich immer wieder Protest aus den Reihen der CDU. Da demnächst die Ausschreibungen drohen wird es problematisch die Ziele im Windenergie Ausbau zu erreichen. Denn ein jährlicher Deckel auf 2.500 MW und dann vielleicht eine Ausschreibungsverteilung Nord 60% und Süd 40%, würde für den Süden nur 1.000 MW im Jahr bedeuten. Wie sollen da die Süd Ziele erreicht werden?

Ich glaube die Diskussionsrunde war einfach „zu zahm“ besetzt. Es fehlten die Windkraftgegner aus dem Rhein Neckar Kreis und es fehlte ein Bundespolitiker der die Stromtrassen befürwortete. Wir hatten uns viel zu viel lieb!

Bei min. 35 bin ich mal ein wenig zum flüstern gekommen. Jetzt wo ich mich selbst in der Runde sehe fällt mir natürlich meine Ungeduld und Emotionalität auf. Aber so bin ich eben und ich möchte mich auch nicht ändern.

Man beachte min. 46 Volker erwähnt die Balkonmodule! 😉

Wolfgang erwähnt 48:30 min. die Einsparung! Wir wollten Windenergie und die Stromtrassen diskutieren… Seit dreißig Jahren höre ich die Stand by Diskussion…

Min. 57: Wir haben keine Lösung gefunden!

Wie denn auch, es war ein gemütliches Gespräch ohne große Differenzen. Das HGÜ Netz wird gebaut werden, es wird zig Milliarden Euro kosten, der Bürger wird es jahrzentelang zahlen und die Manager der HGÜ Netzbetreiber werden für wenig Leistung viel Geld erhalten. So wie es immer bei Monopolisten ist.

Da hilft es nichts wenn ein Sonnenflüsterer mal kurz im Fernsehstudio sitze.

Aber nett war es trotzdem.

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