Ich kenne viele Argumente gegen Atomkraft aber eines von meinem Energieblogger Kollege Jürgen hat mich fast von der Kloschüssel gehauen…
Jeder Vergleich hinkt und die Exkremente eines Menschen mit radioaktivem Müll zu vergleichen ist in diesem Vergleich der Hinkefuß.
Wenn ich mir aber ein wenig Zeit nehme, gefällt mir der Vergleich prima. 🙂
Nicht nur weil ich derzeit in unserer neuen Eigentumswohnung genau diese Situation vorfinde.
Unser Gäste WC hat noch keine WC Schüssel!
Jürgen würde also nach seiner Aussage nicht in meinen Gäste WC kacken!
Gut so Jürgen ich wusste schon immer, dass wir die gleichen ethischen Grundsätze haben.
Bisher hat dies auch noch keiner unserer netten Arbeiter auf der Baustelle getan.
Schließlich hat der Bauträger vorgesorgt wie auf dem folgenden Bild erkenntlich ist.
Im Vergleich würde ich es als so eine Art Zwischenlager bezeichnen. Das Toilettenhäuschen steht vor unserer neuen Hütte. Es steht in der prallen Sonne und ich kann mir vorstellen, dass es derzeit eine richtig heiße Zelle ist.
Wir werden im obersten Stock einziehen und leider Gottes von der Terrasse aus, die Atomruinen von Biblis sehen.
Für alle Beteiligte ist klar, wir brauchen eine „Entsorgungsmöglichkeit“ damit sich alle auf der Baustelle wohlfühlen und wir kümmern uns drum. Bei der Atomkraft ist es umgekehrt. Seit mehr als fünfzig Jahren wird hochgiftiger radioaktiver Atommüll produziert und keiner weiß wie er diesen Atommüll entsorgen soll. Im Wohnungsbau wäre dies unmöglich.
In meinem persönlichen Umfeld ist die aktuelle atomare Situation so, dass in Biblis der radioaktive Müll „zwischengelagert“ wird. Eine Genehmigung liegt dafür (zumindest teilweise) bis 2046 vor. Die aktuellen Erkenntnisse für die „Endlagerung“ (schon der Name ist eine Lüge!) gehen davon aus, dass frühestens ca. 2100 dieser Ort in Deutschland gefunden ist. Hier regional vor Ort, interessiert sich für diese Situation niemand. Weder auf hessischer Ebene, nicht im Regierungspräsidium Darmstadt, noch im Kreis Bergstraße und schon gar nicht auf kommunaler Ebene in Biblis. Sie lassen alle das hochgiftige Zeugs vor sich hingammeln
Gefüllt wird ein Zwischenlager obwohl klar ist, die verwendeten Behälter (Castoren) sind für diese lange Zeit (mindestens 80 Jahre) nicht geeignet. Es wird nach einiger Zeit eine Umverpackung stattfinden müssen. Dafür benötigt man eine heiße Zelle die es in Biblis nicht gibt…
Noch nicht gibt. Denn ich werde natürlich weiterhin auf dem Informationsforum AKW Biblis meine Kompetenz als Bürger und meine ethischen Grundsätze bezüglich heißen Zellen einbringen.
Wer sich zum Thema noch tiefer einlesen möchte empfehle ich (23 Seiten) von Greenpeace e.V. die folgende Unterlage: „Zur Notwendigkeit von Heißen Zellen an Zwischenlagerstandorten“
Geradezu Grotesk ist die derzeitige Situation, dass sich bundesweit fast nur noch Grüne Politiker um den radioaltiven Müll kümmern, den ihre politischen Kollegen meist von der CDU, angehäuft haben.
Danke Jürgen (Photovoltaikforum) es hat Spaß gemacht!