„Die schnelle und grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist eine der Hauptaufgaben der neuen Bundesregierung. Die Reform soll den Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent und planvoll vorantreiben, und gleichzeitig Bezahlbarkeit sowie Versorgungssicherheit für die Bürger und die Wirtschaft sicherstellen.“
Soweit das Zitat vom BMWi zum EEG 2.0 auf deren Homepage.
Nur dumm dass ausgerechnet die Offshore Windenergie eine der teuersten Erneuerbaren Energien weiterhin mit 19 Cent pro Kilwattstunde die EEG Umlage verteuern wird. Sie bekommt sogar noch länger Zeit um dieses Geschenk der Politik abzugreifen. Antstatt Wind an Land und Photovoltaik, die beide zu weitaus günstigeren Kosten zugebaut werden könnten, zu pushen sichert das Bundeskabinett die Investitionen der Großkonzerne. Klar es werden „nur“ Acht Jahre lang die 19 Cent je kWh gezahlt. Aber den Großinvestoren ist dies doch schnuppe, denn nach 8 Jahren sind die Windräder auf dem Meer bezahlt. Durch den Stromverkauf und dem üppigen Preis von 19 Cent je Kilowattstunde sind Bankdarlehen zurückgezahlt und jede Kilowattstunde die produziert wird kann dank niedriger Fixkosten auch zu günstigen Werten in das Netz eingespeist werden. Abnehmer dürften für die Großinvestoren sicherlich innerhal ihres Freundeskreis zu finden sein…
Warum werden eigentlich Windkraftanlagen Onshore und Photovoltaikanlagen nicht so üppig gefördert, dass bereits nach 8 Jahren die Investition wieder eingespielt ist? Gibt es überhaupt eine Überlegung wieviel MW von Offshore in den nächsten Jahren ans Netz gehen und wieviel Strom der dort produziert wird kommt tatsächlich an Land? Schließlich fehlen noch in einigen Fällen die Netze um den Strom an Land zu liefern. Für die Eigentümer die Mühlen natürlich kein Problem denn sie erhalten trotzdem Geld aus dem EEG Topf…
Windenergie im Meer soll ebenfalls ausgebaut werden, aber nicht auf Kosten von Windrädern an Land und Photovoltaik. Die Risiken und Chancen sollen auch bei den Offshore Windrad Besitzern ähnlich wie bei Wind an Land und Photovoltaiks sein. Wenn für PV und Wind an Land eine Rendite von 7-7,5% als angemessen empfunden wird, dann sollte Offshore ebenfalls maximal mit solch einer Rendite ausgestattet werden. Den Bürgern zuliebe.
So, jetzt schreibe ich einfach hier meine Antwort zur wirklich netten Dummheiten-Sammlung …
Was mir in der aktuellen Diskussion der Regierung wirklich fehlt sind die Risiken und Alternativen etwas anzuschauen. Offshore – Wieso diese Ziele? Welchen Bedarf haben wir tatsächlich für eine sichere Stromversorgung? Wie viel kostet es (Investitionskosten?) die gleiche Windmenge an Land sicher zu haben: Stichwort Südschwarzwald…
Leider haben meine Versuche eine vernünftige Kostenstruktur für Windkraft und Wasserkraft zu bekommen bislang keine Ergebnisse gebracht. Sollte jemand etwas haben: Bitte an mich 🙂