Anlagengröße, immer weniger kleine Anlagen!

ralosHistory 2.5.2008

Der Solarenergie Förderverein (SFV) hat eine Statistik aus den gesetzlich vorgeschriebenen Internetveröffentlichungen der Übertragungsnetzverantwortlichen veröffentlicht. In dieser Statistik wird die Entwicklung der Anlagengrößen von Photovoltaikanlagen dargestellt. In dieser Statistik ist klar erkennbar, daß die Kleinanlagen bis 5 kWp in 2006 nicht mehr in der Masse (Anteilsmäßig) gebaut werden wie im Jahr 2000. Der SFV führt dies hauptsächlich auf den Preis für Kleinanlagen zurück.
Kleinanlagen
Ich möchte dieses Argument aber nicht allein stehen lassen.
Zum einen möchte ich folgende Entwicklungen für den Rückgang mit einbringen. In den Jahren 2000 – 2002 wurden noch viele PV Anlagen gebaut die nicht das komplette Dach genutzt haben sondern es wurde eine Anlage aus ökologischen Gründen gebaut und nicht aus ökonomischen. Man wollte mal schauen ob das mit der Photovoltaik funktioniert.

Diese Kunden gibt es heute nicht mehr. Wenn, dann wird das ganze Dach aus ökonomischen Gründen mit PV eingedeckt. Da inzwischen die Module effektiver sind passen auf die Dächer heutzutage aber ein paar kWp mehr als im Jahr 2000 drauf. Das bedeutet, aus dieser Kategorie bis 5 kWp ist die PV-Industrie schlichtweg herausgewachsen.

Wenn ich den Knick im Jahr 2004 ansehe, dann wird auch klar, daß durch das überarbeitet EEG (Wegfall des KfW Kredits und Entfall des 100 kWp Maximums) plötzlich auch Investoren die kein KfW benötigten investiert haben und zwar in Großanlagen. Durch das EEG 2004 sind wir also in eine ganz neue Dimension gestoßen.

Natürlich sehe auch ich den Wegfall der Kleinanlagen und vor allem den Wegfall dieser Häuslebesitzer als Photovoltaik-Mundpropagandisten als dramatisch an. Da bin ich voll und ganz der Meinung des SFV. Kleinanlagen bis 5 kWp benötigen eine zusätzliche Förderung. Bisher werden ja Anlagen bis 30 kWp mit dem gleichen Einspeisepreis (46,75 Cent je kWh) vergütet. Hier könnte die Politik bei der Überarbeitung des EEG 2009 diese Kleinanlagen Klasse einführen und die Einspeisevergütung auf eben diesen 46,75 Cent stehen lassen.  Auf jeden Fall kann der Rückgang beim Bau von Kleinanlagen nicht hingenommen werden, wir brauchen jedes Dach und jeden Hausbesitzer auf unserer Seite. Neue Installationsbetriebe können auch nur über die Kleinanlagen in das Geschäft einsteigen. Kein Handwerker wird sich gleich an eine 50 kWp Anlage wagen.

2 Gedanken zu „Anlagengröße, immer weniger kleine Anlagen!

  1. Rainer

    HIER 16. März 2014 (1) weitere LINKS zum Beitrag
    Was ist tatsächlich der Grund ?

    Nun ich habe bei meiner Suche nach aktuellen Zahlen bzw. Grafiken diese Einschätzung des „BBSR – Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung“ gefunden – im Archiv, ein „Fachbeitrag Januar 2012“

    ZITAT
    Im Jahr 2010 stammte nur ein Bruchteil der Bruttostromerzeugung in Europa aus Solarenergie, obwohl in den letzten zehn Jahren ein enormer Zubau erfolgte: Mithilfe von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) wurden 2010 in der EU 22.451,6 GWh Strom produziert; 2009 noch 14.376,6 GWh. Betrug der Anteil 2009 0,45% der Bruttostromerzeugung, stieg er 2010 bei einer angenommen gleichbleibenden Gesamtproduktion auf knapp 0,7%.
    ZITATENDE

    Die Grafik darunter zeigt (sicher unbeabsichtigt) was der Artikel „unterschwellig“ vermitteln soll (später „wird man“ noch deutlicher). Der auch grafisch gut vermittelte Eindruck ist tatsächlich in D geht es seit 2009 steil aufwärts. In den eigentlich eher „sonnenverwöhnten“ Ländern ist nahezu nix los. Spanien verlässt seinen exponentiellen Verlauf auffällig (der „Finanzkriese“ sei es gedankt). In Italien scheint die Sonne nicht. F verfolgt weiterhin seinen atomaren Sonderweg in EU und auch da scheint keine Sonne.

    Die nächste Grafik ist psychologisch geschickt aufgebaut. Nimmt man an ein Landwirtschaftlicher Betrieb würde sich daran orientieren, gäbe es in weiten schüttelfrostblauen Teilen Mitteleuropas, keinerlei Landwirtschaft. Geradezu „selbstverständlich“ eine Karte mit den tatsächlichen jährlichen kWh/m² für D alleine, wird nicht „beigesteuert“. Oh Wunder, die Zonen sind dort deutlich optimistischer. Von < 1.100, 1.200 und 1300 (bis höher) kWh/m² verlaufen da die jährlich zu erwartenden Summen.

    Dann noch der eindeutige Text :

    ZITAT
    Wirft man einen Blick auf die räumliche Verteilung der Solarenergie, mag eines auf den ersten Blick verblüffen: nämlich dass ausgerechnet in Deutschland und Tschechien so viele Anlagen existieren, obwohl diese Regionen eher im unteren Ende der Skala der Globalstrahlung angesiedelt sind. Die hohe Zahl der Anlagen in Spanien oder Südfrankreich hingegen erscheint plausibel, handelt es sich doch um „sonnenverwöhnte“ Gebiete. In Italien ergibt sich ein differenziertes Muster, während in den übrigen Mitgliedstaaten so gut wie keine PV-Freianlagen zu verzeichnen sind.

    Woran liegt nun diese sehr ungleich verteilte Anlagendichte? Zum einen handelt es sich bei den in der Karte dargestellten Anlagen ausschließlich um Freianlagen; [b]Module auf Hausdächern sind nicht berücksichtigt [color=#FF0000](gerade in Deutschland ergäbe sich dann ein Bild mit deutlich mehr Punkten[/color])[/b]. Zum anderen hat die unterschiedliche Förderpraxis in den EU-Staaten erheblichen Einfluss auf die Anlagendichte: Deutschland, Spanien und Tschechien wählen eine Einspeisevergütung (sog. Feed-in-tariff). Dieser garantiert dem Stromproduzenten einen bestimmten Betrag pro eingespeister kWh über einen bestimmten Zeitraum (zwischen 20 und 30 Jahren). Das schafft Anreize für den Ausbau von Solarenergie auch in strahlungsärmeren Gebieten.
    ZITATENDE

    Der für Lobbyisten „naheliegende Gedanke“ nur Subventionen können das Motiv sein, wird flugs allen PV Investoren gleichermaßen unterstellt. Eine andere, gar altruistische Motivationen kennen die bekanntlich nicht….

    Hilfreich „Module auf Hausdächern sind nicht berücksichtigt“. [b]Wohl, weil sich ca. 40% der installierten Leistung genau dort befinden ?[/b] Von einem Anteil von x % der 34 Millionen deutschen Haushalten werden also die dort benötigten Leistungen erzeugt und ohne verlustreiche „Überlandverschickung“ direkt vor Ort genutzt. Im wesentlichen zu Zeiten, wo in Haushalten der entsprechende Bedarf sowieso vorhanden ist.

    Schlecht weg kommt dort die 4erBande, die nun wegen Unregelbarkeit ihrer zentral-konzipierten Kohle- und Atomkraftwerke den immer den EE „in die Schuhe geschobenen“ Überschuss produziert (der zuvor – langfristig bereits „rechentechnisch“ an die überall zuständigen EVU verkauft wurde. Obwohl inzwischen feststeht xx,x GWh aus EE stehen gleichzeitig zur Verfügung).

    Die Kirchen machen es uns vor, seit Jahrhunderten kassieren sie per Klingelbeutel und anderer „Kleinanlagen“ eine beachtliche Geldmenge und das völlig „dezentral“. Warum um alles in der Welt, soll das nun bei der viel wichtigeren Energie völlig anders sein ? Ob ein „Kirchenhirte“ es sich leisten könnte, diese „Kleinspenden“ zu missachten, gar erklären würde, das dürfe NICHT neben den „gesicherten“ Einnahmen aus Kirchensteuer und den etwa gleichgroßen staatlichen Zuwendungen kassiert werden ??? 😮

    Nun jeder würde das als verrückte Idee abtun. Doch die offensichtliche Dummheit, das bei Energiegewinnung genau umgekehrt zu sehen, dürfte sicher nicht nur mir eben NICHT verborgen bleiben. Im übrigen (keine Ahnung wie viele es geben mag), bei der Nahrungserzeugung bauen genauso viele scheinbaren „Idioten“ auf die dezentrale Erzeugung im Schrebergarten oder sonst wo im Mikrobereich. Und das noch, wo doch in Spanien oder Sahara die Sonne „viel besser, länger und stärker scheint“. 😯

    💡 Morgen werden die Nahrungsgroßlieferanten von A bis Z ihre Lobby auf diese störenden Kleinproduzenten ansetzen. Der willfährige Staat (das sind eigentlich WIR) hilft denen dann mit Steuern auf selbsterzeugtes Gemüse, Obst usw. Die wachsame Autoindustrie wird eine Fahrrad- und Fußgängersteuer fordern. Das Trinkwasser ist ja schon nahezu „globalisiert“. Da fehlt noch eine Regenwassersteuer, für das „Ernten“ von Regenwasser und Schnee.

    💡 Eine Maut auf Autobahnbenutzung ? Blöd, da schon eher eine Kopfsteuer für das NICHT-Nutzen von Autobahnen. Damit würde im „Geniestreich“ jeder zahlungspflichtig. Die Reihe des „normativen Irrsinns“ endet eben nicht mir einer Steuer auf eigengenutzten PV-Strom.

    Antworten
  2. Rainer

    HIER 16. März 2014 (2) weitere LINKS zum Beitrag
    Was ist denn tatsächlich los ?

    Manchmal hilft es ja bei „uns selbst“ nachzusehen Mitglied der Energieblogger „PROTEUS SOLUTIONS“ zeigt unter
    aktuelle Statistiken für Photovoltaik-Zubau verfügbar (04.2012) was bis dahin geschehen ist. Mit der Idee hier könnte es sich nur um „Zahnärzte und ausbeuterische Landwirte“ (wie das immer wieder bei sog. „Leserzuschriften“ bei den dt. Qualitätsmedien behauptet wird) handeln, zeigen die dort befindlichen Grafiken eher gegenteilig :

    Kleinanlagen mit Leistungen zwischen 5 bis 10 kW und 10 bis 30 kW sind nach wie vor dominierend. Anlagen mit Leistungswerten über 500 kW machen gerade mal einen Anteil von 0,5 Prozent aus.

    Vergleicht man allerdings die Leistungswerte miteinander, so stellen die Großanlagen im Megawatt-Bereich schon knapp 20% der Leistung zur Verfügung, gefolgt von den Segmenten 10 bis 30 kW (22%) und 30 bis 100 kW (19%). Diese Verteilung ist schon seit 2009 relativ stabil geblieben.

    (Nutzen Sie auch unsere Online-Datenbank zur Abfrage der installierten PV-Leistung)

    20 + 22 + 19 = 61 % = 39 % der Anlagen sind < 10 kWp oder weil immer noch relativ „klein und dezentral“ 39 + 22 = 61% der Anlagen sind verteilt angeordnet und nehmen auf den „Stromtrassen“ keinerlei „Platz weg“, weil deren Leistung direkt vor Ort teils in Eigennutzung und teils direkt den umgebenden Nachbarn zufließt. Was bedeutet, lediglich ca. 39% der PV-Leistung „belasten“ die Netze über die Ortsnetze hinaus.

    Nach einigen Treffen mit „gemischtem Publikum“ bin ich mir übrigens immer noch unsicher ob wenigstens alle in „unseren Reihen“ verstanden haben wie und wohin der Strom einer PV-Anlage auf dem Dach so fließt. ❓

    Sicher funzt das bei ~39% der Kleinanlagen genau so – wer zu den weiteren 22% PV- Betreibern gehört, wird je nach örtlichen Verhältnissen ebenfalls nur „lokal“ seinen PV-Strom verteilen.

    💡 Abhängig vom „Zustand“ der eigenen Stromkreise, fließt der PV-Strom 1 bzw. 3phasig zu den eigenen Verbrauchern. Das lässt sich nur verhindern, wenn alles, wirklich alles im eigenen Bereich abgeschaltet ist. Ansonsten zeigt sich der eigen erzeugte Strom sehr „anhänglich“ und egal ob eine entsprechender Zähler zählt oder eben NICHT, weil nicht vorhanden, wird stets ein Teil der Energie im eigen Bereich (Haushalt und oder Werkstatt) verbraten.

    Gibt es keinen Zähler, der die Eigennutzung erfasst, wir „scheinbar“ der komplette Strom ins Niederspannungsortsnetz eingespeist. Das Finanzamt übrigens behandelt jede selbst erzeugte Leistung genau so. Hat der „Delinquent“ einen extra Zähler zur Erfassung des Eigenbedarfs, wird dort die tatsächlich eingespeiste Leistung angezeigt. Die Differenz zwischen den beiden Anzeigen beziffert den tatsächlichen selbstgenutzten Anteil. Dieser ist, soweit dieser Anteil überhaupt berechnet wird, in zwei Abschnitte im Verhältnis zum gesamten PV-Leistung während eines Abrechnungsjahres unterteilt.

    Die Regelung im EEG, bei der „Selbstverbrauch“ vergütet wird, gilt vom Jahr der Inbetriebnahme abhängig für den Zeitraum zwischen Anfang 2009 bis Ende 2011. Dabei spielt außerdem noch die Anlagengröße (xx kWp) eine von den Inbetriebnahmedaten abhängige Rolle. Wie alles was das EEG betrifft wurde und wird oft recht willkürlich „angepasst“. Eine klare „Steuerung“ oder gar Absicht ist allenfalls im Negativen sichtbar.

    Wen da nun Einzelheiten interessieren – das sollte eigentlich jede(r) sein ! – kann dies wie bei allen selbst erzeugten Grafiken und weiterführenden Links im „CCW-Forum“ sehen bzw. sich dort „weiterverbinden“ lassen. Dort kann jeder auch ein PDF des EVU „E-Werk Mittelbaden“ herunterladen. Dort wird genau erläutert wie die „EEG-Novelle 2011“ zu interpretieren sind. Die Zahlen dieser Informationsschrift sind Grundlage meiner selbstgefertigten Grafik.

    Warum eine eigene grafische Darstellung ?

    Um keine fremden Rechte zu verletzen, erstelle ich aus vorhandenem Zahlenmaterial eigene Grafiken. Dabei kann ich mir besonders interessante Aspekte farblich oder anderweitig hervorheben. Statt den überall üblichen Darstellungen in Ct/kWh, wähle ich generell das Format €/kWh. Damit entfällt bei allen weiteren Berechnungen die „Hürde“ jeweils am Ende doch auf €uronen umzurechnen. Generell stelle ich 4Stellen nach dem Komma da um exakt jeweils den selben Wert zu verwenden.

    Da nach meinen Erfahrungen nicht jeder sich durch längere Texte „durchquälen“ möchte (was durchaus für volle Information nützlich wäre), hier noch ein ZITAT :

    Wer kann die Selbstverbrauchsvergütung in Anspruch nehmen?

    Die Selbstverbrauchsvergütung können grundsätzlich alle Anlagenbetreiber nutzen, deren Anlagen ab dem 01.01.2009 ans Netz angeschlossen wurden. Die Nutzung dieser Regelung ist jedoch ausdrücklich freiwillig und nicht verpflichtend.

    Wie erfolgen die Erfassung des selbst genutzten Stroms und dessen Nachweis gegenüber dem Netzbetreiber? [bitte LESEN !]

    Wie wird der Selbstverbrauch umsatzsteuerrechtlich behandelt ? [bitte LESEN !]

    Die private Nutzung des selbst verbrauchten Stroms ist hingegen nicht vorsteuerabzugsfähig. Sie dürfte beim Selbstverbrauch die Regel sein, wenn der Strom im eigenen Haushalt verbraucht wird. In diesem Fall muss der Anlagenbetreiber die Umsatzsteuer bezahlen, so wie er auch sonst für privat verbrauchten und vom Stromversorger gelieferten Strom Umsatzsteuer bezahlt. 😯
    ZITATENDE

    Was im Klartext bedeutet, ich bezahle für jede kWh meiner selbstgenutzten Leistung „auf die Rücklieferung entfallende Umsatzsteuer von derzeit 19%“. Eine wie immer geartete Versteuerung der „Selbstverbrauchsvergütung“ wäre (solange die unter 19% liegt) ein „Gewinn“ für mich (und alle welche ebenfalls unter diese Regelung fallen) Prinzip „Teile und Herrsche“….

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