BWE Delegiertenversammlung 2015 in Hannover

Letzten Donnerstag (16.4.2015) war ich in Hannover (Hannover Messe) als Delegierter des Regionalverbandes Südhessen unterwegs. Der Bundesverband Wind Energie hat ja seit ein paar Jahren keine Mitgliederversammlung mehr sondern im höchsten Gremium des Vereins entscheiden die ca. 400 Delegierten. So wie ich es verfolgt habe lag die höchste Beteiligung bei Abstimmungen bei 340 Stimmen. Eine sehr gute Beteiligung muss ich schon sagen.

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Der Bundesverband hat ja seine Zentrale in Berlin. In jedem Bundesland gibt es dann einen Landesverband und in den Flächen Ländern gibt es noch Regionalverbänden. In Hessen zum Beispiel sinnigerweise angepasst an die Genehmigungsbehörden drei Regionalverbände analog den Regierungspräsidien. Regionalverband Nordhessen für RP Kassel, Regionalverband Mittelhessen für RP Gießen und Regionalverband Südhessen für RP Darmstadt.

Im Aufbau sind gerade in den Bundesländern Landesbüros. In Neun Bundesländer kann auf die kompetente Hilfe vor Ort bereits zurückgegriffen werden.

Neben der Geografischen Struktur gibt es noch die Fachgremien. Hier nur ganz kurz die Beiräte:
Anlegerbeirat, Betreiberbeirat, Betriebsführerbeirat, Bürgerwindbeirat, Finanziererbeirat, Hersteller- und Zuliefererbeirat, Juristischer Beirat, Planerbeirat, Sachverständigenbeirat, Windgutachterbeirat und der Wissenschaftliche Beirat.

Doch damit noch nicht genug! Es gibt auch noch Arbeitskreise!
Den AK Direktvermarktung, AK Kennzeichnung, AK Luftverkehr und Radar, AK Naturschutz und Windenergie, AK Netze, AK Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, AK Rotorblatt, AK Tragstrukturen und den AK Weiterbetrieb.

Damit ist der Bundesverband WindEnergie aus meiner Sicht der am besten aufgestellte Branchenverband unter den Verbänden der Erneuerbaren Energien. Seine Verbands-Struktur sollte als „Blaupause“ für die anderen dienen…

Nochmal zum auf der Zunge zergehen lassen: Neunundzwanzig Verbände die Erneuerbare Energien vertreten! Kein Wunder dass sich die Bundespolitik beschwert und auf „ein Sprachrohr“ für die Erneuerbaren Energien drängt. Ich kann das nachvollziehen!

Ich war ja schon oft auf Mitgliederversammlungen und wie bei allen anderen Vereinen gab es auch beim BWE die „Versammlung Exoten“ die einen Teil der Zeit aller Delegierten für sich vereinnahmten. Da gibt es die Festredner, den Öko und den Querulant! Teilweise kaum erträglich mit was da unsere Zeit vergeudet wird, aber andererseits der BWE geht damit professionell um. Vor allem das neue elektronische Abstimmsystem war eine Wohltat. Innerhalb zwei/drei Minuten eine Abstimmung durchzuführen und ein Ergebnis an die Wand zu werfen hilft sehr viel.

Heute möchte ich nur auf den Punkt 9 der Tagesordnung eingehen.
„Politische und strategische Weiterentwicklung des BWE und des BEE“.

Von Hermann Albers wurde die Situation (29 Verbände) und die Forderungen quer durch alle Fraktionen des Bundestages geschildert. Vor Wahlen stehen die 29 Verbände Schlange bei den Abgeordneten und versuchen ihre Interessen vorzutragen. Andere Interessenvertretungen wie der BDEW und VKU haben es da einfacher. Sie vertreten die alten/großen Unternehmen (BDEW) der fossilen und atomaren Energieversorgung und haben ihre eingefahrene Struktur. Ähnlich der VKU. Beide Verbände haben die Zeichen der Zeit erkannt und „räubern“ immer mehr bei den Unternehmen der Erneuerbaren Branche. Für die Zukunft gilt es den steigenden Anteil der Erneuerbaren Energien auch in der Verbandsstruktur abzubilden. Wie bereits geschildert ist der BWE auf dem besten Weg dies zu realisieren. Bei den 28 anderen jedoch sieht es bitter (dies ist meine persönliche Einschätzung) aus. Als übergeordneter Verband soll der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. sein. Momentan beschreibt sich der Verband: „Der BEE – Stimme für die Erneuerbaren“ Ziel muss es sein dass der BEE sich zukünftig aber als „Der BEE – die Stimme für Erneuerbare“ platziert!

Dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Jedenfalls hat Hermann Albers eine motivierende Rede vor den Delegierten gehalten und um Rückmeldungen gebeten. Die hat er auch bekommen! In mehr als zehn Redebeiträgen forderten alle Redner einen schnellen Zusammenschluss der Verbände und der BWE (Hermann Albers) soll das Tempo noch erhöhen. Also los geht’s Hermann!

Wie dies gehen soll wird jetzt vom BWE Vorstand ausgearbeitet. Dass der BWE der Schrittmacher sein muss, wird jedem klar wenn er sieht dass der Bundesverband Erneuerbare Energien mit 30.000 Mitgliedern wirbt. Der BWE aber alleine mehr als 20.000 davon stellt.

Der Tag in Hannover hat mir gezeigt, dass der BWE der stärkste Verband der Erneuerbaren Energien derzeit ist und er allein in der Lage ist den Aufbau eines gemeinsamen Bundesverbandes aller Erneuerbaren Energien stemmen kann, aber auch stemmen muss. Ansonsten wird es vor der nächsten Bundestagwahl erneut Schlangen bei den wenigen Bundestagsabgeordneten (die uns überhaupt anhören!) geben um unsere Anliegen vorzubringen. Das zerfledderte Bild der Erneuerbaren Energien muss ein Ende haben. Wir brauchen einen starken Verband der bestens aufgestellt ist.

Die Verbandsstruktur des BWE (Bund, Land, Regional, Beiräte, Arbeitskreise) sollte dafür Vorbild für alle Erneuerbaren sein!

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