Es fühlt sich wirklich gut an wenn man nach Jahren eine Bestätigung erhält. Damit meine ich den zusätzlichen Mehrwert den eine Lärmschutzwand durch Photovoltaikmodule erhält. Die Anumar GmbH hat in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) diesen Zusammenhang untersucht. Ich hatte vor fast zehn Jahren mehr aus dem Bauch heraus mit diesem Vorteil argumentiert. Drei Jahre musste ich ja agieren um die Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen zu können. Damals hatte ich Tarek Al Wazir (Grüne) und Peter Stephan (CDU) zur Taufe eingeladen. Heute haben beide im hessischen Landtag eine schwarz/grüne Koalition. Damals war lange nicht dran zu denken, dass diese Konstellation mal Wirklichkeit wird.
Unvergessen für mich sind auch die vielen Stolpersteine die mir die Bürgerinitiative gegen die Photovoltaikanlage an der Lärmschutzwand zwischen die Füße geworfen haben. Da war es gut wenn sich Politiker*innen hinter mich stellten.
Spektakulär auch die Bemerkung des Hessischen Fischereiverbandes im Rahmen der Anhörung der Verbände. Unvergessen und für mein Gefühl wurde dieses Argument nie getoppt! Hier der Wortlaut in Gänze:
“Wir bedanken uns für die Beteiligung an dem im Betreff genannten Bauleitplanungsverfahren. Die von uns zu vertretenden Belange des Natur- und Umweltschutzes werden von der (im Übrigen bereits realisierten) Photovoltaikanlage nicht berührt.
Insbesondere ist die Entfernung zu den nächsten Oberflächengewässern mit 1,23 bzw. 1,5 km groß genug: Die von Photovoltaikanlagen bereits mehrfach beschriebene Gefahr, dass die schillernden Oberflächen von Wasserinsekten fälschlich als Wasseroberfläche identifiziert und zur (vergeblichen) Eiablage genutzt werden können, ist vorliegend nicht gegeben. Wir haben daher weder Anregungen noch Bedenken.”
Einfach genial oder? Die armen Wasserinsekten legen ihre Eier auf die Photovoltaikmodule… nicht zu fassen!
So, dank der Technischen Hochschule Ingoldstadt wissen wir jetzt dass der Lärmschutz durch PV Module verstärkt wird. Klasse!
Meine Erfahrung mit Lärschutzwänden und Photovoltaik sagt mir aber, dies wird die zuständigen einen Scheiß interessieren. Tschuldigung für die platte Sprache. Aber ich erinnere mich noch an die Worte bei der Einweihung von der Politik. Wegweisend wäre die PV an der Lärmschutzwand in Bürstadt.
Meine Erfahrungen nach dieser Einweihung sind ernüchternd. Die nächste Lärmschutzwand an der ich „probiert“ habe ist bis heute nicht realisiert und schon gar nicht mit PV. Bei Planungszeiten von 30-40 Jahren für eine Straße/Lärmschutzwand ist dieser Ort ohne 100%ige Vorgabe der Politik nichts drin für ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen.
So what, vielleicht in zig Jahren wird es solche Vorgaben für PV an Lärmschutzwänden geben… und wenn dann die Autos noch elektrisch fahren, dann sind wir so weit!
VDE mischt sich mit ein und verlangt moeglichst einfache Steckerloesung:
http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/vdedke-will-runden-tisch-fr-produktnorm-von-photovoltaik-balkonmodulen_100024547/