Wenn ich mit anderen Menschen über Mikrokredite rede dann hat jeder schon davon gehört. Die KIVA Organisation dagegen ist ziemlich unbekannt. Warum bin ich also ausgerechnet bei KIVA so engagiert. Zum einen war mit im Jahr 2008 kein anderes Kleinkreditsystem bekannt und in der langen Zeit bis heute war ich immer sehr zufrieden mit dem System. Zögerliche Versuche von mir das System populärer zu machen scheiterten kläglich. Neben meinem Solarengagement als Sonnenflüsterer waren Kleinkredite nur Nebensache. Jetzt nachdem ich seit zweieinhalb Jahren mich auf Kleinkredite konzentriere sieht es etwas anders aus. Zwar habe ich bis heute keine Vergleiche mit verschiedenen anderen Systemen gemacht aber inzwischen kenne ich KIVA sehr genau.
KIVA kommt an den Grundgedanken von Muhammad Yunus sehr nahe dran. Er wollte denjenigen Geld verleihen die von einer normalen Bank keinen Kredit bekommen und die sich meist in ihrer Not an Wucherer und Halsabschneider wenden mussten. Da ich hier in Deutschland kaum eine Chance sehe jemandem direkt einen Mikrokredit zu geben benötige ich ein System in dem weltweit Projekte von Menschen eingestellt werden können. Bei KIVA ist dies der Fall. Fast in 90 Ländern ist KIVA akiv. Damit Projekte in das System eingestellt werden können braucht es die sogenannten Field Partner. Sie organisieren vor Ort die Kreditvergabe und kümmern sich auch um die Rückzahlung des Kredits. Die Field Patner erhalten vom Kreditnehmer einen Zins bezahlt der „ortsüblich“ ist. Wir Geldgeber (Lender) erhalten keine Zinsen.
Ein Beispiel für einen Klitzekleinen Mikrokredit kann ich gerne zeigen. Elna von den Philippinen benötigte 25 Dollar die eine Gruppe von uns ihr ausgeliehen habe.
Wer ausser KIVA würde ein Darlehen über 25 Dollar auszahlen und der Kreditnehmerin die Rückzahlung in acht Monatsraten gestatten? Auch wenn die 25 Dollar Kredite die absolute Ausnahme sind so sind sie doch möglich. Der Schnitt der Projekte liegt bei ca. 600 Dollar. Die dicksten Brocken lagen bisher bei 100.000 Dollar. Ein besonders attraktives 100.000 Dollar Projekt aus Kenia wurde innerhalb von 71 Stunden von 3.096 Menschen finanziert! Da hätte so manche Energiegenossenschaft Probleme in solch kurzen Zeit 100.000 Dollar zusammen zu bringen. KIVA macht es möglich. Es gibt noch viele andere Aspekte warum KIVA interessant ist. Für heute soll dies erst mal reichen.
Wer sich tiefer in das Thema einarbeiten möchte dem Empfehle ich meine Veranstaltung „Captains Dinner“ am 5.7.2019 um 19 Uhr in Bürstadt. Am Besten hier mal reinschauen und gleich anmelden.