Jetzt spreng ich das Atomkraftwerk in die Luft!

„Hä, bist du total Wahnsinnig? Da gehen ja die ganzen Lichter aus.“

Die in Bayern haben wirklich Probleme! Sprengen ein Atomkraftwerk (spielerisch!) in die Luft und machen sich sorgen um ihr Licht! Ist denen noch kein Licht aufgegangen?
Jedenfalls beginnt so ein Trailer für das Energiespiel Bayern. Aber nicht genug damit auch in der Kooperationsanfrage für meinen Blog wird damit geworben, dass „nach Fukushima ist Deutschland um einen Ausstieg aus der Kernenergie bemüht“. Na Klasse in Bayern lehrt man also die Kids den Atomausstieg damit zu beginnen, dass man erstmal die Atomkraftwerke in die Luft sprengt! Selbst lässt die Bayrische Landesregierung Atomkraftwerke aber bis 2020 laufen…

Im weiteren Verlauf des Trailers baut der männliche Spieler Windräder und man glaubt es kaum sofort zeigen sich die Bürger nicht einverstanden mit dem Bau der Windräder! „Sie wurden ja nicht eingebunden“. Beim sprengen des AKW’s aber auch nicht? Da kam allerdings aus dem Lautsprecher kein Protestlärm? Ach so die waren alle tot um das AKW herum und die etwas weiter weg wohnen sind geflüchtet aus Bayern oder wie muss ich das verstehen? Schaut es euch selbst mal an…

Ich glaub, ich versteh das Energiespiel Bayern nicht und spielen werde ich es auch nicht. Oder doch ich spiele es, aber erst wenn alle bayrischen Landtags Abgeordneten (inclusive Seehofer) das Spiel einmal gespielt haben und eine Rezession dazu geschrieben haben. Ihr Punkteergebnis sollten sie natürlich auch veröffentlichen. Sozusagen ein Landtagsranking! Nominierungen sind ja gerade modisch. Ich nominiere die Mitglieder des bayrischen Landtags für das „Energiespiel Bayern“.

Für Spielefreaks mach dieses Spielchen eine schöne Abwechslung (für 10 Minuten?) sein, aber mit Energiewende, glaub ich (auch wenn ich es noch nicht gespielt habe), hat das nix zu tun.
Klar Bayern muss was tun um die Energiewende tatsächlich hinzukriegen. Noch laufen die Atomkraftwerke Grafenrheinfeld, Grundremmingen und Isar/Ohu und wenn das Bayrische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie meint Geld ausgeben zu müssen so ist ihre Verantwortung.
Wer bei Windrädern einen unbegründeten Abstand gesetzlich vorgibt hat das Wort Energiewende nicht verstanden. Der Abstand von Windrädern zur Wohnbebauung sollte sich an Geräuschen und an den Auswirkungen auf die Landschaft orientieren. Eine pauschale Regelung, Zehn mal die Höhe des Windrades, muss als Abstand zur nächsten Wohnbebauung eingehaltenwerden, ist absurd. Bayern kassiert (dank seiner engagierten Bürger!) derzeit das meiste Geld aus der EEG Umlage. Die bayrischen Photovoltaikanlagen ziehen durch die EEG-Umlage viel Geld aus den anderen Bundesländern ab. Es wäre sinnvoller endlich auch Windräder zu bauen, Atomkraftwerke (aber ordentlich abschalten und zurückbauen) abzuschalten und nicht Energiewendespielchen für die Kids programmieren zu lassen. Dieses Spielchen fände ich in Ordnung wenn die Bayern tatsächlich ein Politisches Energiewende Programm aufsetzen würden, aber so ist es leider nur ein Gimmick!

Tut mir Leid für die netten Leute von der Social Media Agentur (ihr habt sehr nette Mails geschickt) aber das Produkt finde ich im bayrischen Umfeld für nicht angebracht.

Ein Gedanke zu „Jetzt spreng ich das Atomkraftwerk in die Luft!

  1. Pingback: [Sonnenflüsterer] Jetzt spreng ich das Atomkraftwerk in die Luft! | netzlesen.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.