EEG 2.0 Dummheit Nr. 7

Schnell noch die 7. Dummheit im Gabriel und Kabinett Papier zur EEG Überarbeitung. Plötzlich erkennt Herr Gabriel (auch Siggi genannt) und Angela (auch Wendekanzlerin genannt) dass die Photovoltaikanlagenbesitzer Strom produzieren und gleichzeitig im eigenen Haus verbrauchen! Vor Jahren noch verlacht als Öko Spinner sind diese Menschen plötzlich diejenigen die sich bei der Finanzierung der Infrastruktur nicht mehr beteiligen.
Oh Schreck! Wer zahlt denn jetzt den Netzausbau?
Die BASF braucht doch so viel Strom und kann den Netzausbau nicht bezahlen.
Nein diese Großkonzerne darf man nicht belasten.
Die vielen Arbeitsplätze bei den Energieintensiven Unternehmen können das nicht finanzieren!

Aber der Supermann/frau der Regierung meinen der/die kleine Mann/Frau soll es mal wieder richten.
Denen hat man doch damals 7% Rendite in die EEG Förderung reingeschrieben. Sieben Prozent sind doch eine ganze Menge! Zumindest für die Bürger, bei Konzernen fängt bei sieben Prozent keiner an zu denken, geschweige denn zu investieren. Dass z.B. die BASF schon seit Jahrzehnten ein eigenes Kraftwerk in Ludwigshafen betreibt und noch nie eine EEG Umlage für den selbst genutzten Strom gezahlt hat stört niemanden. Dieses Kraftwerk hat doch auch Wartungszeiten und in dieser Zeit wird über das öffentliche Netz Strom bezogen. Warum hat die BASF bisher nichts zahlen müssen? Warum sollen solche Großbetriebe auch in Zukunft von dieser neuen Steuer befreit sein?

Es gibt nur eine mögliche Antwort. Die politisch Verantwortlichen wollen Energiewende aber nicht in Bürgerhand. Die Besitzstrukturen sollen erhalten werden. Das geht aber nicht! Wir die Bürger wollen unsere Sonne und unseren Wind selbst in Energie umwandeln. So nah wie möglich beim Verbraucher. Je näher, desto mehr Wertschöpfung bleibt in der Region.

Noch im Jahr 2009 wurde für selbst verbrauchten Strom mehr als 25 Cent je kWh zusätzlich vergütet. Nur damit der Strom nicht in das öffentliche Netz eingespeist wurde. Diesem Förderungsziel wird jetzt plötzlich widersprochen und der selbst verbrauchte Strom soll noch was kosten.
Zahlt eigentlich der Bäcker für das Brötchen dass er selbst verspeist auch Umsatzsteuer? Muss ich demnächst für meinen Smart eine LKW Maut Abgabe zahlen, weil ich im Kofferraum (mein Smarti hat so was!) eine Kiste Bier transportieren kann?
Muß ich eine Gema-Eigenverbrauchs-Gebühr bezahlen wenn ich eine undefinierbare Melodie vor mich hinbrumme? Nur weil der Gema Gebühren entgehen wenn ich eine bereits bekannte Melodie gebrummt hätte?
Zahlt demnächst auch der Grundstücksbesitzer der kein Haus auf seinem Bauplatz gebaut hat für nicht „abgenommene Leistungen“ wie Strom, Wasser, Abwasser, Telekommunikation? Alle Unternehmen die diesen Bauplatz erschlossen haben mussten doch Fixkosten vorlegen und die Gemeinschaft zahlt diese über den Verbrauch zurück. Wenn aber kein Haus vorhanden ist zahlen die umliegenden Häuslesbesitzer! Also auch denen müsste eine Kostenbeteiligung aufgedrückt werden…

Wir haben gute Gründe so schnell wie möglich auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Eine Bremse des Ausbaus kann nicht hingenommen werden. Deshalb werde ich heute die Kommentierung der EEG 2.0 Dummheiten beenden und fordere alle auf sich Zeit zu nehmen am 22.3.2014 an den Energie-Wende Demos Flagge zu zeigen. Natürlich werden wir auch die heutigen Diskussionen zum Thema beobachten und Save the Date 10.5.2014 da treffen wir uns in Berlin! (noch größere Energie Wende Demo!). Dieser Quatsch muß beendet werden!

3 Gedanken zu „EEG 2.0 Dummheit Nr. 7

  1. Rainer

    EEG 2.0 Dummheit Nr. 7

    Nun ich bin mir nicht so recht im klaren zu welcher „Dummheit“ diese „Drucksache 18/242“ wohl am besten passt – nun schon ca. einen Monat alt, enthält diese Antwort der Bundesregierung auf die

    „Kleine Anfrage der Abgeordneten Bärbel Höhn, Oliver Krischer, Julia Verlinden, Peter Meiwald und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/165 „

    TITEL = „Folgen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für die Entwicklung der Umlage und der Stromeinspeisung“

    einige interessante Zahlen, welche ich so noch nirgendwo gesehen habe (was nix zu bedeuten hat) . Die Form der Darstellung ist etwas unglücklich. Ich werde versuchen diese in tabellarischer Form „darzubieten“ und dies später entsprechend zu verlinken.

    Hier noch das Dokument als PDF : Drucksache 18/242 – Antwort der Bundesregierung vom 27.12.2013 je nach Einstellung (mit Plug-in) wird es im Browser dargestellt oder gleich als Download angeboten.

    Technischer „Schnickschnack“ wer nicht auf dem „Adobe Reader“ besteht kann sehr wohl den „PDF-XChange Viewer“ stattdessen nutzen. Dessen Plug-in erlaubt WEB-PDF sowohl direkt zu lesen und bei Bedarf (ganz rechts oben neben dem Druckersymbol „Pfeil nach unten) auch auf dem PC zu speichern…..

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  2. Marcus Merkel

    Gestern hatte ich die Gelegenheit Thorsten Schäfer-Gümbel persönlich auf dem SPD Neujahrsempfang der Büttelborner SPD die Frage zu stellen was diese abstruse Idee der Besteuerung der eingenverbrauchten kWh denn soll.
    Ich teilte ihm mit, dass dies das komplett falsche Signal in den Markt ist da die Beratung von unbefleckten PV-Interessenten immer intensiver wird. Da er Mitwirkender in der Energiekommission auf Bundesebene ist hat er auch einen kurzen Schwenk auf den Wendehals Seehofer gemacht aber im Kern hat er das bestätigt was auch in deinem Blog Beitrag geschrieben wurde. Die Bagatellgrenze wird sehr wahrscheinlich nicht auf größer 10 kWp angehoben da es ja ein riesen Problem wird wenn nun alle Gewerbetreibenden anfangen würden ihren eigenen Strom zu produzieren. Diese würden ja alle aus der EEG-Umlage rausfallen und dies ist natürlich nicht hinnehmbar. Es geht wie immer im Leben einzig und allein ums Geld. Das das erneuerbare Energiengesetz von Herrmann Scheer, Hans Josef Fell und wie sie alle heißen genau zu diesem Zweck eingeführt wurde, wird leider total ausgeblendet. Jetzt wo die Photovoltaik endlich ohne Vergütung auskommen würde wird sie bewußt politisch abgewürgt. Ein Armutszeugnis für alle welche für die Energiewende kämpfen !

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