Wir werden des Öfteren angesprochen wegen der “hohen garantierten Einspeisevergütung” von derzeit 46,75 Cent je Kilowattstunde Strom. Der Photovoltaikstrom wäre an den gestiegenen Strompreisen schuld. Ich habe dazu eine Grafik vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) herangezogen.
Hier wird der Strompreis anhand seiner Komponenten von 2002 bis 2007 verglichen. Ausgangsbasis ist ein Haushalt der im Jahr ca. 3.500 Kilowattstunden Strom verbraucht. Verglichen wird der monatliche Betrag der vom Kunden zu zahlen ist.
Auffällig ist die Steigerung der Gesamtkosten von 40,67 Euro auf 54,23 Euro. Günstiger wurde keine der Komponenten… nur die Konzessionsabgabe blieb konstant auf ca. 5 Euro. Die Steuern (Strom- und Umsatzsteuer) erhöhten sich um ca. 6 Euro pro Monat. Die Erzeugung, Transport und Vertrieb des Stroms also die Kosten die beim Stromversorger tatsächlich anfallen veränderten sich drastisch von 25 Euro auf 35 Euro pro Monat. Für alle erneuerbare Energien die durch das Erneuerbare Energien Gesetz gefördert werden sind monatlich nur knapp 3 Euro zu berappen! Wer sich also über den teuren Strom aufregen möchte, der muss die Schuld bei den Energieversorgern suchen. Die Steigerung von monatlich 10 Euro (immerhin 40%) sind der Preistreiber beim Verkauf von Strom.
Die erneuerbaren Energien dagegen stabilisieren langfristig den Strompreis.
Nochmal zur Nutzung der PV-Leistung durch den jeweiligen Betreiber selbst.
Es mag ja für viele schwer nachvollziehbar sein wie es physikalisch abläuft, wenn Strom vom Dach über den Wechselrichter weiter ins Ortsnetz fliest. Da muss auch keineswegs verstanden werden. Im Grund ist es so simpel wie bemerkenswert. Wer „liefert“ verbraucht auch.
Dabei entstehen Zeiträume „Fenster“ wo der Bezug von EVU-Leistung mit der Produktion der eigenen Anlage zusammenfällt. Nur um diese geht es mir !
Je nach Zeitpunkt der Inbetriebnahme wurde ein vertraglich vereinbarter PV-Einspeisetarif festgelegt, der ist im Regelfall 20 +1 Jahre im günstigsten Fall rekevant. Auch das sollte voraussetzbares Allgemeinwissen sein.
Nun wie errechnet sich eigentlich die gesamte Einspeisung eines Jahres ? Aus allen vom Netzbetreiber gemeldeten Ablesungen am sog. „Einspeisezähler“ über den jede bei der Bundesnetzagentur gemeldete Anlage verfügen muss. Aus dieser Summe werden dann – wie eben in der Bundestagsdebatte vernommen – die sog. „Rucksackkosten“ errechnet. Damit sind die jeweils unterschiedlichen Kosten aus den 20jahres Verträgen gemeint. Von den zahlenmäßig wenigen Anlagen (Jan. 2010 bis Jan. 2012) welche über einen speziellen Zähler (Zweirichtungszähler) verfügen, abgesehen (dort wird die tatsächliche Einspeisung gemessen) die sog.“Überschusseinspeisung“ betreiben. Keinesfalls alle Anlagen im vorgenannten Zeitraum !
Unklar mindestens für mich, ist sowieso, ob die Menge tatsächlich korrigiert wird, weil für die Verrechnung die „Volleinspeisung“ zugrunde gelegt wird. Doch ohne diese „Feinheiten“ möchte ich generell auf dieses Argument hinweisen, ein nicht unbeträchtlicher Teil, nämlich 20 bis 30% der Volleinspeisung bildet den Anteil den jeder PV-Betreiber zum jeweils gültigen Bruttobezugspreis zur Finanzierung AUCH der EEG-Umlage „beisteuert“ (neben all der anderen Kosten, welche dafür aus physikalischen Gründen nicht entstehen können).
Selbstverständlich ist dieser Anteil „rückwärts“ gerechnet nicht der selbe Betrag, welcher durch die unterschiedlichen Einspeisetarife bedingt ist. Doch „nach vorn“ betrachtet, ist der Betrag bereits höher, als die Einspeisevergütung pro kWh. Gegenwärtig liegt der Übergang bei Anlagen welche 2011 in Betrieb gingen. Ganz extrem wird das ab Juli 2014, wenn die Einspeisevergütung für Kleinanlagen (max. 10 kWp) bei gerade mal 0,1288 € zu erwarten sind. Geht man vom derzeitigen Bruttobezugspreis (2014) von 0,2873 € + 0,0078 = 0,2951 €/kWh aus, muss ein solcher Anlagenbetreiber mit dem „Faktor ~2,29“ einspeisen um seine derzeitigen „Bezugs kWh“ zu bezahlen.
Sollte er / sie 11.000 kWh/a produzieren bekommt er / sie rechnerisch im Bezug den >Gegenwert von ~4.801 kWh dafür – was durchaus in der Nähe durchschnittlicher Verbrauchszahlen von Familien liegt. Unter diesen Umständen ist es wohl eher unrealistisch auf eine vernünftige finanzielle Amortisation zu hoffen. Eine wesentlich kleiner Anlage als „alternierende Inselanlage“ OHNE jede Einspeisung ins Netz dürfte da die einzig noch gangbare Lösung sein.
Auf der nicht weit zurückliegenden „MPS Energie Veranstaltungen“ in Neustadt wurde eine Kleinstanlage vorgestellt (mit war das neu !), über die sich hier http://www.s-i-z.de/produkte/photovoltaik.html Informationen finden lassen. Damit ist mindestens eine Richtung vorgegeben, welche technisch weiterentwickelt Investition und Nutzung ohne Einmischung des unwilligen (böswilligen ?) Staates verhindern hilft. Der „solare Schrebergarten“ sozusagen !
Fall es noch nicht jedem klar geworden ist, jeder Betreiber finanziert den sog. „Rucksack“ selbst in nicht unerheblicher Weise mit. Anteilig werden 20 bis 30 % der Einspeisekosten zumindest teilweise von denen finanziert, welche für die „restlichen“ ~70 % ihrer privaten Investition durch permanent sinkenden Einspeisetarife „belohnt“ werden. Damit müssten also die ach so horrend hohen Kosten für PV-Strom kräftig relativiert werden. Ein Argument, dass ich bislang nirgendwo finden konnte. Mit dem entsprechenden Zahlenmaterial, könnte dieser Betrag sehr genau ermittelt werden. Rechnet man auch noch die vermiedenen Kosten der Umwelt- und Langzeitschäden fossiler Energieerzeugung gegen, ist der Aufwand der betrieben wird eine sog. „Win-win Situation“.
Ich kann nur hoffen, das dies aufgegriffen und in €uronen belegt wird – alle anderen Argumente sind längst bekannt und können allenfalls „moralischen“ Beistand leisten. In unserer Welt wo vordergründig nur Geld zählt, solle man dieses Argument aufgreifen und verbreiten wann immer sich dazu Gelegenheit bietet…..
Nachtrag zum SIZ (Solar Informations Zentrum in Neustadt)
Genau hier das Steckdosenmodul – das Plug & Save System meinte ich – sorry dieser Link sollte es eigentlich sein. Leider kann man seine eigenen Beiträge bei allen Bloggern (bislang) nicht korrigieren – (auch nicht innerhalb eines akzeptablen Zeitlimit, was auch bei „WordPress“ möglich sein sollte).