So jetzt ist die Zeit des rumgealbers vorbei. Auch wenn die Süddeutsche heute noch mal einen Pille-Palle Artikel über die Balkonmodule veröffentlicht hat. Der Steckdosenmodulbetreiber „bewegt sich in einer „rechtlichen Grauzone„. Dass ich nicht lache!
Fakt ist, mir ist niemand bekannt, der für den Betrieb eines Steckdosenmoduls jemals bestraft oder mit einem Bugeldbescheid beschieden worden wäre. Noch nicht einmal irgendjemand der sein Modul hat „abbauen“ müssen…
Mal so nebenbei, richtig eindeutig in der „rechtlichen schwarzen Zone“ bewegen sich Unternehmen wir Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault. Die mußten nämlich 2.930 Millionen Euro Strafe zahlen…
Zum x-ten Mal, wie bitte möchte mir der Staatsanwalt nachweisen, dass mein Steckdosenmodul in meine Steckdose Strom einspeist? Jedem der mein Balkonmodul sieht und mich drauf anspricht werde ich sagen: „Ich hab ein Balkonmodul aus optischen Gründen!“ Ätsch!!!
Wer den Beweis haben möchte demjenigen würde ich sogar in meine Wohnung lassen und ihm den Stecker auf dem Fußboden zeigen…
Wann ich den Stecker rausgezogen habe geht ihn ja nix an.
Bis 600 Watt (ca. zwei Module) sind locker an die normale Steckdose anschließbar… „Es besteht kein Risiko, wenn Anlagen bis zu dieser Größe an den Haushaltsstromkreis angeschlossen werden“ sagt in der Süddeutschen auch Udo Siegfried von der DGS. Diese Freigrenze bis 600 Watt gibt es den Niederlande, der Schweiz und in Österreich. Sie ist also nicht aus der Luft gegriffen.
Dass der zitierte VDE-Kommentar schon uralt ist verschweigt die Süddeutsche und im Hinweis von der VDE, dass es „neue Normen“ gäbe kann ich präzisieren.
Morgen (25.8.2016) soll eine überarbeitete Norm für zwei Monate offen gelegt werden! Da hat die Geheimniskrämerei ein Ende, dann können Kommentare und Änderungswünsche eingebracht werden. Von jedem, also auch von dir!
Wo die „Wünsche“ geäußert werden können, weiß ich noch nicht… Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und ein jeder Blogbericht will erst mal geschrieben sein. 😉
Wie das ganze Procedere abläuft kann im astreinen Beamtendeutsch oder soll ich Normungsgenuschel schreiben, hier bei der DKE (Dialog Kompetenz Engagement) nachgelesen werden.
So wie es derzeit aussieht werde ich doch am Energieblogger Barcamp in Kassel teilnehmen können. 🙂
Kommt einfach vorbei da kann ich dann das Neueste zu Plug In Modulen berichten und auch Empfehlungen abgeben ob das Guerilla Modul nicht das Bessere ist!
„Einspeisung elektrischer Energie in Endstromkreise von Kundenanlagen durch Erzeugungsanlagen mit verwendungsfertigen Steckverbindern“ …. eingeben und schon kommt dieser Link :
https://www.dke.de/de/Wirueberuns/DieDKE-Struktur/Organisationsstruktur/Seiten/DKE-GremiumaufeinenBlick.aspx?GremiumID=2000206
Weiter dort (Zitat):
„Tätigkeitsbericht 2015
Arbeitsgebiet
Das DKE/K 542 mit seinen vier verabschiedungsbevollmächtigten Unterkomitees bearbeitet Sicherheitsbestimmungen und Maßnormen zu europäischen und internationalen Steckvorrichtungssystemen für den Hausgebrauch, Schalter, Gerätesteckvorrichtungen, Geräteschalter und Industriesteckvorrichtungen, einschließlich Leitungsroller, Zwischenstecker, Adapter, Fern- und Zeitschalter.
Tätigkeiten:
Die Normen für Stecker und Steckdosen für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen wurden neu strukturiert und veröffentlicht. Ein Arbeitskreis zum Thema Crimpen wurde gegründet. Die Arbeiten an der Normenreihe zu Gerätesteckvorrichtungen sind in vollem Gange. Hier wurden bereits Teile neu herausgegeben. Ein Vorschlag zu einer Norm zu Steckvorrichtung für Batteriewechselsysteme wurde eingereicht und angenommen. Ein weiterer Vorschlag zum DC-Laden von E-Fahrzeugen mit höheren Strömen ist in Bearbeitung. Der Anschluss von Plug-in-PV-Anlagen (auch als Balkon-PV-Anlagen bekannt) wurde 2015 diskutiert.
Ausblick:
Ein Normentwurf für eine Steckvorrichtung zum Anschluss von Plug-in-PV-Anlagen wird erstellt. Für das DC-Laden mit höheren Strömen wird eine Anwendungsregel vorbereitet und veröffentlicht. Die technische Überarbeitung von Normen für Stecker und Steckdosen für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen wurde aufgenommen und wird 2016 weitergeführt.“
Die Kollegen dort „erstellen“ also erst mal einen “ Normentwurf“ für “ Plug-in-PV-Anlagen“ . Soweit mir bekannt, kann man alles was bereits existiert dort (bei diesem Verlag !) bezogen (teilweise kostenpflichtig erworben) werden.
„Aktuelles Informationsmaterial“ hier : https://www.dke.de/de/Wirueberuns/Seiten/AktuellesInformationsmaterial.aspx
Dort z.B. interessant aber „fachlastig“ aber kostenloses das 68seitiuges PDF : Deutsche Normungs-Roadmap „Smart City“
Wer in D etwas bewirken möchte, muss Teil dieses Systems sein oder werden. Deutsche Normen sind längst Hauptbestandteil europäischen Normen und werden weltweit mehr oder weniger kopiert – schlicht, weil sie vom techn. Standpunkt her wohl zu den meist durchdachten Normen gehören. Eine techn. Welt ohne einheitliche Normen ist pures Chaos, auch wenn das der „einfach gestrickte Laie“ nur schwer einzusehen vermag….