Mit Schattenkulturen meine ich nicht die Lobbyisten der atomaren und fossilen Energiekonzerne sondern ein Bauwerk in meiner Heimatstadt Bürstadt dessen Dach aus Photovoltaikmodule besteht und auf der Fläche drunter Pflanzen angebaut werden sollen die mit dem wenigen Licht (Schatten) trotzdem wachsen können. Eine Doppelnutzung der Fläche also! Aus meiner Sicht eine tolle Sache und nachamenswert. Das gleiche Gebäude wurde vom selben Investor auf Lampertheimer Fläche schon vor einem Jahr erbaut.
Der Stromertrag aus der Photovoltaikanlage soll 1.300 Haushalte im Jahresschnitt versorgen können. Na schau mer mal. Bei meinem letzten sonntäglichen Spaziergang hab ich mal ein paar Bilder dazu gemacht.
Aus der Ferne sieht man die Halle (oder müsste ich Gewächshaus schreiben?) als langgezogenes flaches (5 Meter Höhe) Bauwerk. Nachdem wir an der Halle angekommen waren ist uns als erstes der Entwässerungsgraben aufgefallen.
Erst beim vorbeischlendern an der Halle wird einem der Begriff Schattenkultur bewußt.
Wobei bei einem Teil der Fläche das Dach komplett mit Modulen eingedeckt war und an anderer Stelle Glasflächen mehr Licht durchließen. Da momentan noch nichts gepflanzt ist kann ich auch noch nicht sagen was die Bewandnis dieses Aufbaus ist. Die Dimension ist jedenfalls beeindruckend…
Jetzt stellt sich der Neugierige Leser wohl die Frage was hier angebaut werden soll? Der Investor ist ja für seine Spargel Kulturen bekannt und hat sich wohl überlegt für diese Halle entschieden. Sein Fuhrpark eignet sich angeblich hervorragend für den Anbau von Ginseng! Na da bin ich aber gespannt was da abgeht. Was ich da bei Wikipedia alles zu lesen bekomme… vor allem natürlich der Hinweis, dass Ginseng als natürliches Potenzmittel bekannt ist läßt aufhorchen…
Aber die Erntezeit ist ja noch in weiter Ferne denn die Verarbeitung erfolgt ja erst nach einigen (teilweise 7!) Jahren. Da müssen wir uns in Bürstadt aber noch ganz schön gedulden, aber als erstes freue ich mich natürlich über die vielen schönen Solarmodule die stärken zwar nicht die Potenz aber eine Stärkung der Energiewende ist natürlich auch nicht zu verachten.
Ginseng aus Bürstadt ?
Mit Bürstadt und Ginseng habe ich bislang lediglich eine bestimmte Apotheke verbunden…. Ab und an eine Kur mit diesem bearbeiteten Naturstoff. Wobei „erhöhte Potenz“ eher eine unerwünschte Nebenwirkung sein kann. Nun ja offenbar gibt es bereits seit 30 Jahren in D solchen Anbau. Von Bremen ca. 70 km entfernt in Walsrode-Bockhorn. Auf deren WEB-Seite findet sich der Grund für diese „Schattenwirtschaft“ :
ZITAT „Ginsenganbau
Beim Koreanischen Ginseng handelt es sich um eine Staude, die im Herbst alle oberirdischen Pflanzenteile abwirft und Winterruhe hält.
Ginseng ist ursprünglich eine Waldpflanze und verträgt daher nur wenig Sonne. Deshalb ist eine ausreichende Beschattung der Ginsengfelder für das Gedeihen der Pflanzen ganz wichtig. Im Frühjahr, kurz vor dem Austreiben der Pflanzen, werden die Schattendächer aufgestellt. Im Herbst werden sie wieder abgebaut, um Schäden der Anlage durch Sturm oder Schnee zu verhindern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Anbau ist das Verhindern von Staunässe. Der Boden sollte daher gut durchlässig sein. Zusätzlich werden die Beete ähnlich wie beim Spargelanbau in Hügeln angelegt, um das Regenwasser schneller abfließen zu lassen.“ ZITAENDE
Ein überaus interessanter Aspekt der „dualen“ Großflächennutzung. Wobei allerdings diese „Sonderkultur“ und die Kombination wohl erst in 7 Jahren Ergebnisse liefert. Danach, bei entsprechend positivem Ergebnis werden auch andere folgen. Wie vieles sind auch hier durchaus noch andere Gewächshausanwendungen möglich. Die Frage ist halt wer investiert und wohin mit der „solaren Zusatzausbeute“, welche ja dann in deutlich größeren „Quantitäten“ erzielt wird
Schattenkultur ?
Jetzt kommt „man“ zur Sache : Quelle FAZ Ökostrom Regierungsberater wollen EEG abschaffen
ZITAT: Für ihren radikalen Rat haben die Experten mehrere Begründungen parat: Die steigenden Kosten von zuletzt 22 Milliarden Euro im Jahr, überschätzte Auswirkungen auf den Klimaschutz, vor allem aber die von der Förderung ausgehende „sehr geringe technologiespezifische Innovationswirkung in Deutschland“. Gerade das Technologieargument spielt in den politischen Debatten eine wichtige Rolle. Um so mehr lässt aufhören, dass die Forscher aus dem Umfeld des renommierten Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft genau das in Zweifel ziehen.
„Kein Anreiz zur Entwicklung neuartiger Technologien“ ZITATENDE
Nun ja da erübrigt sich wohl jeder Kommentar ….